Für viele Leute, vor allem für viele Männer, soll ja das eigene Auto geradezu ein Fetisch sein. Habe ich gehört. Der fahrbare Untersatz wird gehegt und gepflegt, gestreichelt, geputzt, gewienert, ...

Für viele Leute, vor allem für viele Männer, soll ja das eigene Auto geradezu ein Fetisch sein. Habe ich gehört. Der fahrbare Untersatz wird gehegt und gepflegt, gestreichelt, geputzt, gewienert, poliert. Meins kommt so gut nicht weg. Es ist ein Arbeitsgegenstand, bringt mich von A nach B und ist, inklusive Fahrer, gern gebuchter Lastesel im Auftrag des Nachwuchses.

Was nicht heißt, dass ich dem Fahrzeug keinerlei Pflege angedeihen ließe. Letztens habe ich dem guten Stück mal wieder eine Tiefenreinigung spendiert.

Das muss aufgefallen sein.

Ich habe nämlich ein analoges „Daumen hoch“-Signal bekommen. Jedenfalls steckte da zum ersten Mal nach Jahren wieder ein Visitenkärtchen im Türgriff. Irgendjemand will die saubere Kiste also haben!

Ich gebe also hiermit kund und zu wissen: Das ist ein vergebens vorgetragenes Werben.

Das Auto steht nicht zum Verkauf. Nicht jetzt und schon gar nicht auf diesem Wege.

Irgendwie kommt alles wieder im Kreislauf des Lebens – auch die aufdringliche Masche des Steckens dieser Visitenkärtchen. Ich habe das mir zugedachte wenigstens ordentlich entsorgt. Viele Nachbarn drückten das Päppchen mit dem Angebot einfach weg – und da blieb es dann liegen. Als unschöne und hartnäckige Herausforderung für die Stadtreinigung.

Auch das muss nicht sein.

Inzwischen ist mein Auto längst wieder im Nicht-blitzblank-Status und die Kärtchen sind seitdem ausgeblieben.