Eisenach. Mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht will Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf in den Landtag einziehen. Gelingt es, könnte die neue Partei ein potenzieller Bündnispartner sein.

Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf scheut sich als Mitstreiterin im neuen Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nicht vor der Regierungsverantwortung. Davor habe sie keine Angst, sagte sie dem „Freien Wort“. Was Regierungshandeln bedeute, wisse sie als Oberbürgermeisterin von Eisenach seit 2012. „Ich habe Verantwortung für eine mittelgroße Verwaltungsorganisation, das ist mir nicht fremd, das mache ich auch gerne. Das bedeutet aber ausdrücklich nicht, dass ich in ein bestimmtes Amt strebe“, sagte sie der Zeitung. „Das bedeutet vielmehr, dass ich davon überzeugt bin, dass wir Menschen sind, die regieren könnten.“

Wolf hatte vor einigen Wochen überraschend ihren Wechsel von der Linken zum BSW angekündigt und signalisiert, dass sie für den Thüringer Landtag kandidieren wolle. Im Freistaat wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt, bei der Wahl will BSW bereits antreten.

Wolf begründete in dem Gespräch mit dem „Freien Wort“ ihre Entscheidung erneut mit der Gefahr einer starken AfD. „Das mag pathetisch klingen, aber es ist wirklich so: Ich habe Angst davor, dass nach der Landtagswahl die AfD in Regierungsverantwortung kommen oder Höcke sogar Ministerpräsident werden könnte. Das treibt mich seit Monaten wirklich um“, sagte sie der Zeitung. Man müsse zumindest versuchen, politisches Vertrauen bei möglichst vielen Menschen wieder zu gewinnen „und so eine Machtübernahme der AfD zu verhindern“, sagte sie.

Angebot, in Ramelows Wahlkampfteam zu kommen

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte Wolf vor zweieinhalb Wochen angeboten, in sein Wahlkampfteam zu kommen und einen Ministerposten in Aussicht gestellt. Die 47-Jährige lehnte aber ab. Auf die Frage, ob sie ähnliche Angebote auch von Ramelows Kontrahenten Mario Voigt (CDU) bekommen habe, sagte sie: „Ich habe das mit beiden nicht diskutiert und werde das vor der Wahl auch weder mit dem einen noch mit dem anderen diskutieren.“

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