Weimar/Erfurt. Weimarer wollen ihren verunglückten Erfurter Freund schnellstmöglich nach Hause holen. Dazu benötigen sie angesichts zahlreicher Probleme viel finanzielle Unterstützung.

Der 18. März hat das Leben von Benny Bergmann und das seiner Freunde in Weimar verändert. Der junge Erfurter war an jenem Montag in Guatemala unverschuldet in einen Unfall verwickelt. Sein Freund Thomas Cleemen schildert das Unglück, bei dem Benny Bergmann mit einem Motorrad unterwegs war, so: Ein entgegenkommendes Motorrad hat ein Auto überholt, ist ins Schleudern geraten und hat ihn schwer getroffen. Er hatte Glück, dass die Freiwillige Feuerwehr gerade vor Ort war und Ersthilfe leisten konnte. Er habe mehrere Liter Blut verloren, der Fuß sei halb abgerissen gewesen, der Knöchel fehlte und der Oberschenkel ist zertrümmert, berichtet sein Freund, der zusammen mit anderen Freunden den Verletzten so schnell wie möglich auf Dauer nach Weimar holen möchte.

Bis Monatsende bereits 15.000 Euro Kosten

Wochenlang verbrachte Benny Bergmann danach in einem Privatkrankenhaus Hospital Panamed in Panajachel. Als er vergegenwärtigen konnte, was geschehen war, türmten sich die Probleme vor ihm auf: Er war nur mit einem verlängerten Touristenvisum unterwegs. Seit dem Unfall war sein Handy weg, sodass er keinen Zugriff auf sein Bankkonto hatte. Aber er benötigte dringend Geld, denn bereits bis Monatsende waren rund 15.000 Euro Behandlungskosten aufgelaufen. Aber das Krankenhaus wollte ihn aus Angst, auf den Kosten sitzen zu bleiben, nicht entlassen, ehe die Summe beglichen ist. Und eine Krankenversicherung hat der Erfurter derzeit nicht, weil er deren Verlängerung unterwegs in der Ferne schlichtweg verpasst hatte.

In Guatemala sei der Erfurter in der regionalen Community gut vernetzt gewesen. Diese habe bereits über die Spendenplattform „GoFundMe“ für ihn gesammelt und einen Teil der Rechnungen bezahlt. Von Weimar aus versuchte Thomas Cleemen, über Stiftungen oder Verbände an Einzelfallhilfen zu kommen. Erfolglos. In seiner Not wandte er sich an den Weimarer Pfarrer Hardy Rilke. Über seine Vermittlung öffnet die evangelische Kirchengemeinde ihr Konto für eine neuerliche Spendenaktion über die Online-Plattform. Denn es muss noch viel bezahlt werden. „Es ist ja nicht mit der Krankenhausrechnung getan“, erläuterte Thomas Cleemen.

Der Fuß von Benny Bergmann mit dem fehlenden Knöchel.
Der Fuß von Benny Bergmann mit dem fehlenden Knöchel. © Hospital Panamed Panajachel | Hospital Panamed Panajachel

Erste Anzahlung für Behandlung ist erfolgt

Es gibt auch gute Neuigkeiten. „Mein Freund Benny hat inzwischen wieder Zugriff auf seine Kreditkarte und konnte dem Krankenhaus eine Anzahlung leisten.“ Daraufhin wurde er entlassen und sei jetzt bei einer Bekannten untergebracht, die Krankenpflegerin ist. Kosten fallen aber dennoch weiter an, für die Betreuung und Medikamente.

Bis zur endgültigen Begleichung der Krankenhausrechnungen dürfe Benny Bergmann das Land nicht verlassen. Zunächst soll sein Freund bei ihm zu Hause unterkommen, schilderte Thomas Cleemen. „Meine Wohnung ist jedoch auch nicht ganz ebenerdig, sodass er mit seinem Rollstuhl immer auf meine Hilfe angewiesen wäre.“ Daher brauche der Rückkehrer in Weimar schnellstmöglich eine barrierefreie Wohnung samt Mobiliar und Rollstuhl sowie pflegerische Hilfe oder zunächst eine Reha. Hier sei aber auch noch nicht geklärt, ob seine alte Krankenversicherung ihn wieder aufnehme. Ebenso nicht, ob er Anspruch auf Bürgergeld oder andere Hilfen habe.

Die Zeit für das Spendenziel ist sehr kurz

Viel Zeit bleibt nicht, um die angepeilte Spendensumme von 50.000 Euro zusammenzubekommen. Sein Freund sei in schätzungsweise zwei bis fünf Wochen transportfähig. Bezahlt werden müssten zudem der Flug und die Fahrt nach Weimar. Unter https://gofund.me/139ecd44 kann gespendet werden.