Weimar. Volkskundlerin Sabine Wienker-Piepho spricht über Auswüchse der Goethe-Andenkenindustrie und mutmaßt, was der Dichter davon gehalten hätte.

Goethe-Andenken und Produkte mit dem Antlitz des Dichters gibt es zuhauf, nicht zuletzt in Weimar. Diesen Goethe-Kitsch, wie sie es nennt, untersucht Volkskundlerin Sabine Wienker-Piepho und gibt ihre Erkenntnisse am Dienstag, 16. April, 18 Uhr, in einem Vortrag im Saal des Goethe-Nationalmuseums wieder. Ihr Thema ist „Goethe-Kitsch? Ein kulturgeschichtlicher Streifzug durch die Vermarktung des Dichterfürsten“.

Zuhörerinnen und Zuhörer erwartet laut Ankündigung ein reich bebilderter Vortrag zu Aneignungsformen des Dichterfürsten, die von ihm selbst wohl belächelt worden wären. Gezeigt würden die skurrilsten Auswüchse der Goethe-Andenkenindustrie. Es solle also nicht um literarischen Kitsch gehen, sondern um eher dubiose Vergegenständlichungen. Daneben werde auf den Kitsch-Diskurs eingegangen.

Sabine Wienker-Piepho ist als Volkskundlerin auf historisch-vergleichende Erzählforschung und hier insbesondere auf mündliche Überlieferungen wie Märchen, Sagen, Schwänke, Witze und Volkslieder spezialisiert. Sie hat an Hochschulen im In- und Ausland gelehrt – zuletzt auch in Jena. Sie lebt in Freiburg und ist Gründungsmitglied der dortigen Goethe-Gesellschaft. Der Eintritt zu ihrem Vortrag ist frei, Spenden werden erbeten.