Erfurt. Bei einer Schlägerei mit gut 20 Beteiligten in Erfurt sind in der Nacht zu Samstag vier Menschen verletzt worden.

Ein 35 Jahre alter Mann kam mit einer Platzwunde am Kopf ins Krankenhaus, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Laut Polizei hatte sich im Wohngebiet „Roter Berg“ aus einem zunächst verbalen Streit zwischen Deutschen und Ausländern um zu laute Musik aus einer Musikbox eine Schlägerei entwickelt, an der den Angaben zufolge schließlich mehr als 20 Personen beteiligt waren. Die Verletzten seien Deutsche.

Polizei findet nur noch vier Verletzte

Der Polizei zufolge hatte eine Gruppe von drei Deutschen zwei Ausländer aufgefordert, die Musik leiser zu stellen. In dem sich entwickelnden Streit hätten diese Verstärkung von etwa 15 weiteren Personen geholt, die andere Gruppe sei auf etwa sieben Personen angewachsen. Als die Polizei zum Tatort kam, seien nur noch die Verletzten vor Ort gewesen. Ein Teil der anderen Beteiligten soll mit einem weißen SUV geflohen sein. Sie seien bislang unbekannt. Die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruchs. Ein politischer Hintergrund für die Auseinandersetzung sei nicht ausgeschlossen, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei sucht Zeugen.

Zeugen werden gebeten, sich beim Inspektionsdienst Nord der Erfurter Polizei unter 0361 78400 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.

Polizei: Politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen

Zuletzt hatte Anfang August ein rassistisch motivierter Angriff auf drei Afrikaner in Erfurt für Empörung gesorgt. Die Männer aus Guinea waren vor zwei Wochen vor einem rechten Szenetreff im Erfurter Plattenbaugebiet Herrenberg angegriffen worden. Zwei von ihnen wurden verletzt, einer von ihnen schwer. Auf einer Grünfläche vor der Staatskanzlei - die Regierungszentrale - soll eine Gruppe zudem am 18. Juli auf etwa 15 junge Männer und Frauen eingeschlagen und eingetreten haben. Bei dem Vorfall sind laut Polizei insgesamt bis zu 30 Menschen beteiligt. Nach Erkenntnissen der Polizei haben einige der Beschuldigten einen rechtsextremen Hintergrund. Am 9. August gab es eine Schlägerei hinter der Krämerbrücke.

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