Gräfenroda. SV 90 Gräfenroda will in der 2. Bundesliga der Gewichtheber seinen Mannschaftsrekord gegen Roding ausbauen

Zum Jahresabschluss noch ein Zeichen setzen will der amtierende Staffel-Meister SV 90 Gräfenroda diese Sonnabend im ersten Heimkampf der 2. Bundesliga-Saison gegen TB Roding II. Nach der durch Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfällen schmerzlichen Auftaktniederlage beim Sport- & Gesangverein Böbingen (0:3 – 519,0:557,8) setzt Gräfenrodas Gewichtheberchef René Holtmann ganz auf die Offensive. „Wir wollen diesen Fehlstart schnell vergessen machen, haben gegen Roding alles mobilisiert und wollen nicht nur die drei Gerätpunkte behalten, sondern peilen auch einen neuen Mannschaftsrekord an.“

Erstmals für Gräfenroda geht dabei der 23-jährige Jakub Gorný in und für Gräfenroda an die Hanteln. Das tschechische 101-Kilogramm -Schwergewicht aus Třinec nahe Ostrava soll im wahrsten Sinne etwas Reißen. René Holtmann. „Von ihm versprechen wir uns einiges. Seine Bestleistungen stehen derzeit bei 153 Kilogramm im Reißen und 200 Kilogramm im Stoßen. Da darf man sehr gespannt sein.“

Der tschechische Auswahlheber war Siebenter der Junioren-EM 2021 und ist mehrfacher tschechische Meister und Rekordhalter. Inzwischen hat Gorný seinen Wohnsitz berufsbedingt nach Deutschland verlegt und trainiert derzeit drei bis viermal pro Woche in Leipzig bei Oliver Nell dem Coach des Gräfenrodaer Vereinspartners Weightlifting Leipzig, was im neuen Jahr dann auch für mehr Einsätze in Gräfenroda sprechen könnte. Allerdings dürfen in den deutschen Bundesligen nur jeweils zwei Ausländer pro Gerät heben, was in Bezug auf Gornýs Landsleute Barteček und Volná flexible Einsätze erfordert, wenn alle drei Tschechen im Aufgebot der Thüringer Nummer 1 stehen. Eine komfortable, aber auch nicht ganz leichte Aufgabe für Trainer Holtmann.

Gegen Roding II kehren zudem auch Griebel, Heyer und die Leipzigerin Geuther zurück. Aber immer noch fehlen mit den drei Jenaerinnen Treppner, Fiedler und Brummer Top-Heberinnen mit 100-Punkte-Potenzial. Das auszuschöpfen gelangen zuletzt in Böbingen nur André Langkabel (141/167 kg – 119 Punkte) und Veronika Volná (71/90 kg – 102), während Jakub Barteček nach Doppelauftritt – Vormittag tschechische Meisterschaft, Abend 2. Liga 300 Kilometer entfernt – mit 93 Punkten (127/160 kg) ziemlich platt knapp darunter blieb, aber dem SV 90 überhaupt die Teamstärke in Baden-Württemberg sicherte.

Zu Gunsten Gornýs, dessen Zweikampf-Ausbeute durchaus 150 Relativpunkte bringen können, wird Barteček sich diesmal mit seine Freundin in die Geräte teilen. Allein im Stoßen wären dennoch so 75 Zähler möglich. Auch Philipp Griebels Comeback erscheint im Stoßen wahrscheinlich. Das alles entscheidet sich aber erst unmittelbar vor dem Wettkampf und im Wettkampf auch taktisch.

Zudem stehen Lina Fischer (zuletzt 84 Punkte), Carolin Geuther und Fritz Heyer im Reißen zur Auswahl. René Holtmann ist zuversichtlich: „Mit dieser Mannschaft sollte es nur ein Ziel geben, den Mannschaftsrekord von 612 Relativpunkten zu überbieten.“ Der gelang am 5. März ebenfalls gegen Roding II – ein gutes Omen?