Erfurt. Über viele Jahre ist der Erfurter als Trainer im Boxen aktiv. Die Anfänge fanden unter den Augen einer Legende statt.

Er hatte einen schweren Weg, um zum Sport zu kommen. Mit zehn Jahren ging Stephan Lietzow von Verein zu Verein und wurde immer abgewiesen. „Ich war damals klein und dünn, so dass mich kein Verein nehmen wollte“, erzählt er in der Boxschule in der Thüringenhalle. Dann probierte er sein Glück beim Boxen.

Da wies Erfurts Trainer-Legende Lothar Stöckchen dem schmalen, jungen Lietzow ein paar Übungsstunden zu und so wurde der tapfere Zehnjährige Mitglied der SG Dynamo Erfurt. Dreimal pro Woche absolvierte er sein Training und boxte im Papiergewicht der Leichtesten. An den trainingsfreien Tagen probierte sich Lietzow auch beim Fußball, Judo, Ringen, Turnen, Karate und Akrobatik aus. Der Faustkampf ließ ihn jedoch nie wieder los. Nach Dynamo wechselte Lietzow mit Stöckchen nach der Wende zum Thüringer Sport-Verein (TSV) und später zum Polizei Sport-Verband (PSV), wo er bis heute ist. Dabei kann er mit 136 Kämpfen im Halbmittelgewicht (bis 70 kg) auf 118 Siege und viel Unentschieden zurück blicken.

Als Übungsleiter legte er beim Thüringer Box-Verband 2004 in Gera seinen Trainerprüfung erfolgreich ab. Zunächst betreute Lietzow die Wettkampfgruppe des PSV von der Jugendklasse bis zur Elite. Seit drei Jahren zeichnet er für das Training der Kindergruppe von 6 bis 13 Jahren verantwortlich.

Fast nebenbei ist er auch selber sehr aktiv. Bei der Non-Stop-Rennsteig-Überquerung fuhr er von Blankenstein nach Eisenach-Hörsel über 200 Kilometer auf dem Rad.

Was sagt denn seinen Frau Jaqueline dazu? „Sie versteht mich, weil sie weiß, dass ich das Boxen liebe“, antwortete Lietzow schnell. Das ist wohl sein Glück, denn dem Ende der Schulferien steht der 56-Jährige wieder dreimal pro Woche als ehrenamtlicher Trainer in der Boxschule.