Eisenach. Gern möchte die ThSV-Reserve die Hinspielniederlage vergessen machen – doch die Gäste geben sich selbstbewusst.

Am Nachmittag wird im traditionellen Streitgespräch des Sommergewinns auf dem Eisenacher Marktplatz „Frau Sunna“ über den „Winter“ triumphieren. Am Abend des Samstags möchten in der Werner-Aßmann-Halle ab 19.30 Uhr um Punkte in der Thüringenliga der Männer der ThSV Eisenach II oder der Town & Country Behringen/Sonneborn den Sieg davon tragen. Ein Lokalderby, stets mit besonderem Reiz, stehen doch in den Reihen der Gäste etliche Spieler, die schon das Trikot des ThSV Eisenach trugen.

„Nach dem Befreiungsschlag, dem 31:24 beim SV Aufbau Altenburg, der sogar noch höher hätte ausfallen können, kommen wir mit viel Selbstbewusstsein in die Werner-Aßmann-Halle“, erklärt Behringens Tim Rodrian, der zum Sieg in der Skatstadt zehn Treffer beitrug. Sein Team rangiert augenblicklich mit 12:20 Zählern auf dem achten Platz, möchte aber, so Außenspieler Jonas Hennig, gern noch ein oder zwei Plätze nach oben klettern.

Für das Tor die Qual der Wahl

Alle im Team des SV T & C Behringen/Sonneborn denken gern an den 29. Oktober des Vorjahres zurück, als sie beim Hinspiel in heimischer Halle den ThSV Eisenach II unerwartet deutlich beherrschten und als 36:32-Sieger vom Parkett gingen. „Das möchten wir gern wiederholen“, betont der Ex-Eisenacher Tim Rodrian. „Wir freuen uns auf dieses Derby in Eisenach. Ich brauche meine Spieler nicht extra zu motivieren. Wir treffen auf einen starken Gastgeber, der nach dem Trainerwechsel gut drauf ist, sich für die Hinspielniederlage revanchieren möchte. Unlösbar ist die Aufgabe für uns aber nicht“, blickt Christopher Kohls, der Trainer der Behringer, auf den Samstagabend.

Er kann wahrscheinlich – bis auf Markus Baumgarten – personell aus dem Vollen schöpfen. Die erfolgreiche Formation der Vorwoche, mit sieben (!) Ex-Eisenachern, könnte auch am Samstag das Vertrauen des Trainers bekommen. Für das Tor hat er die Qual der Wahl zwischen Linus Trapp, Bernd Hübner, Henrik Häuser und Sebastian Schenk. „Ich hoffe auf einen spannenden Spielverlauf und viele uns unterstützende Zuschauer“, sagt Christopher Kohls. Zu welchem taktischen Mittel er greifen wird, darüber bewahrte er im Vorfeld Stillschweigen.

Eine komplett andere Taktik als im Hinspiel

Die 60 Minuten vom Hinspiel in der Hainich-Sporthalle liegen den Eisenachern noch schwer im Magen. Ohne Haftmittel hatten sie ihre Probleme. Im Rückspiel können sie Haftmittel nutzen, was vielleicht bei den Gästen zu Problemen führen könnte. „Wir wollen die Schmach der Hinspielniederlage tilgen, überzeugend aufspielen. Damit blicke ich nicht vorrangig auf das Ergebnis, sondern auf das Wie“, betont Qendrim Alaj, der Spielertrainer des ThSV Eisenach II. Wie das gelingen soll? „Wir werden eine komplett andere Taktik als im Hinspiel wählen, Spaß am Handballspielen soll auch am Samstag oben stehen. Um nach dem Pokal-Aus beim Oberligisten Apolda unser Ziel in der Thüringenliga, Platz drei, zu erreichen, ist ein Sieg über den SV Town & Country Behringen/Sonneborn Pflicht“, ergänzt Alaj.

Sein Einsatz erscheint aufgrund einer schweren Knieverletzung unwahrscheinlich. Rückraum-Werfer Ole Gastrock-Mey wurde zu Wochenmitte in der Sportklinik Erfurt, Partner des ThSV Eisenach, am Knie operiert. Nawid Karimi-Zand steht am Samstag aus familiären Gründen nicht zur Verfügung. Leonard Tölke laboriert weiterhin an einer Kapselverletzung im Finger.

Qendrim Alaj gehen damit die Rückraumspieler aus. Durchaus möglich, dass der junge Joel Stegner von Beginn die Rückraum-Mitte-Position einnimmt, Julius Brenner und Armend Alaj an seine Seite rücken. Aber auch der 17-jährige John Katzwinkel ist eine Alternative für den Rückraum.

Auch die Besetzung der Torwartposition ist offen. Niclas Janßen ist erkrankt, so werden sich wohl Bastian Freitag und Aron Büchner die Aufgaben im Eisenacher Kasten teilen. Die Rechtsaußenposition ist mit Philipp Urbach und Florian Müller besetzt.