Die Sondershäuser verlieren nach schwacher erster und guter zweiter Halbzeit gegen Gera 1:3. Unhurian mit dem Ehrentreffer in der 90. Minute

Sondershausen Axel Duft lief an der Seitenlinie hin und her. Ruhe hatte er nicht und eine Stimme mit zunehmender Zeit auch nicht mehr. Der Trainer von Eintracht Sondershausen ist aktuell auch nicht zu beneiden. Seine Thüringenligamannschaft versuchte sich im Duell gegen Wismut Gera zu stemmen, hatte aber beim 1:3 wenig entgegenzusetzen.

Sondershausen, ohne die Routiniers Patrick Rothe und Martin Rießland ist der Kader weiter unfreiwillig verjüngt worden. Und zu allem Überfluss musste Duft weit in die Kaderkiste greifen, um einen Torwart rauszuholen. Mit Phillip Schinkel stand am Samstag der mittlerweile vierte Schlussmann im Tor. Piotr Rusek ist noch gesperrt, Eric Wiegand und Hannes Byrenheid sind verletzt. Daniel Menzel saß sogar mit auf der Auswechselbank.

Schnell wurde klar, in welche Richtung das Spiel gehen würde. Gera, im Stile einer Spitzenmannschaft, übernahm sofort die Kontrolle und Sondershausen kam so gut wie gar nicht zum Luftholen. Nach neun Minuten dann auch schon das 0:1. Nach einem Freistoß ließ Schinkel abprallen und Geras Max Zerrenner staubte ab. Er war schneller als drei Eintrachtler, die gefühlt an Boden angewachsen waren.

Nur gute zehn Minuten später das 0:2. Andreas Kopf traf unglücklich Nick Poser im Strafraum. Schiedsrichter Armin Stolberg blieb nichts weiter übrig als auf Elfmeter zu entscheiden. Schinkel war beim Schuss von Florian Schubert sogar in der richtigen Eck, konnte aber dennoch nichts machen.

Auch wenn Gera in der Folge wenig nach vorne tat, Sondershausen kam kaum aus dem eigenen Strafraum raus. Die Gäste taten das Nötigste, ohne dabei zu glänzen. Kurz vor der Pause dann aber doch noch das 0:3. Einen Freistoß zirkelte Schubert um die Mauer ins kurze Eck. Da war auch Schinkel überrascht. Seine Mauer stand alles andere als gut.

Trainer Axel Duft schien in der Halbzeit gute Worte gefunden zu haben. Denn im zweiten Durchgang spielten seine Jungs deutlich besser. Vor allen Bohdan Unhurian. Der Neuzugang wirbelte in der Offensive und stellte mit zunehmender die Geraer Defensive vor Probleme. Auffällig war ohnehin, dass Gera meist nur durch Standards gefährlich wurde. Alle drei Tore entstanden aus ruhenden Bällen.

Die Hausherren versuchten es spielerisch zu lösen und kamen immer besser ins Spiel. Die Gäste beschäftigten sich, im Gefühl des sicheren Sieges, immer mehr mit dem Schiedsrichter und verstrickten sich in Diskussionen, was allgemein nicht für Pluspunkte sorgte.

Unhurian hatte nach einer guten Stunde die große Möglichkeit auf den Anschlusstreffer. Aber ihn schien der Mut zu verlassen und sein Eins gegen Eins gegen Geras Schlussmann verpuffte kläglich. Nur zehn Minuten später hatte er den nächsten Riesen. Aber auch hier war das Glück nicht auf seiner Seite. Zuvor wurde er sehenswert steil geschickt von Lukas Haspra. In der Schlussphase wurde Sondershausen immer mutiger und aggressiver. Verwunderlich, dass nicht schon vorher so gespielt wurde.

In der 90. dann der Ehrentreffer. Wieder war es Unhurian, der allein auf Geras Tor zulief und dieses Mal die Nerven behielt und die Kugel ins lange Eck schlenzte. Sein Jubel war unübersehbar und er peitschte die Fans noch mal an. Aber zu spät. Kurz darauf war Schluss.

Für Sondershausen bleibt die Erkenntnis, nie aufzugeben. Mit dem gewissen Mut und dem Glück des Tüchtigen, wäre nach der starken zweiten Halbzeit gegen Gera sogar was drin gewesen. Aber eine Halbzeit reicht eben nicht.