Sondershausen. Im Interview spricht der ehrgeizige Trainer über die Ziele von Eintracht Sondershausen aber auch, was von Verbandsseite anders gemacht werden könnte.

Am Wochenende waren sie im Trainingslager. Drei Tage Prag, Teambuilding, Testspiele und vorbereiten auf das schwere Jahr 2023. Die Männer von Eintracht Sondershausen wollen alles tun, um den Klassenerhalt in der Thüringenliga zu schaffen. Momentan steht das Team von Axel Duft auf dem 13. Platz (von 16), was aktuell noch reichen sollte. Aber so genau weiß man das nicht. Im Testspiel beim VfB Fortuna Chemnitz setzte es ein 1:5. Wir sprachen mit dem ehrgeizigen Trainer Axel Duft, der im Verein ein Urgestein ist, über die aktuelle Situation, wie es weitergehen soll und was er für eine Idee hat, um Spieler und Liga etwas zu schützen.

Wie war´s im Trainingslager oder was war das für eine Reise?

Wir waren in Prag. Nach dem Spiel in Chemnitz sind wir gleich weiter und waren Freitagmitternacht dort. Es war eine Teambuilding-Maßnahme in Spielformcharakter. Wir haben eine Stadtrundfahrt gemacht, gemeinsam gut gegessen und uns am Samstag natürlich auch etwas bewegt. Drei Mann haben gefehlt, ansonsten waren 20 Spieler dabei, plus Betreuer und Trainer.

In Prag war das Thüringenliga-Team von Eintracht Sondershausen nicht nur, um zu trainieren. 
In Prag war das Thüringenliga-Team von Eintracht Sondershausen nicht nur, um zu trainieren.  © Axel Duft

Also stand das Miteinander im Vordergrund…

Ja, das kann man so sagen. Dennoch waren wir laufen und haben uns gut bewegt. Für mich besonders schön war, dass in den Laufeinheiten Co-Trainer Riccardo Nieke mit gutem Beispiel und bester Geschwindigkeit vorneweg lief. Auch Stefan Kluge als Mannschaftsleiter war ebenso immer nah an der Mannschaft dran. Eine Einheit eben (lacht).

Sind denn alle Spieler fit für die kommenden schweren Aufgaben?

Sebastian Treuse ist noch angeschlagen. Sonst alle fit, auch wenn im Training manchmal einige fehlen aufgrund von Seminaren oder Schule. Stefan Ludwig wird nach seiner Hüft-OP diese Saison definitiv nicht mehr spielen, Wie es mit ihm weitergeht, ist fraglich.

Was sind ihre Ziele für 2023?

Das ist und bleibt ganz klar der Klassenerhalt. Es könnte wieder fünf Absteiger geben, was alles andere als schön ist und kaum noch vermittelbar. Da sollte man sich von Verbandsseite mal was einfallen lassen.

Wird das Wort Abstieg innerhalb der Mannschaft thematisiert?

Aber na klar. Das ist das allumfassende Thema. Wenn wir uns nicht damit beschäftigen würden, wären wir zu blauäugig. Außerdem war es vergangene Saison schon so. Da mussten wir bis zum letzten Spieltag zittern. Allein dieser Umstand hat den Jungs alles abverlangt. Dass es dann direkt, quasi ohne Pause weiterging, ist nicht tragbar. Da sollte es Veränderungen geben. Damit macht man den Amateursport kaputt.

Wie meinen Sie das? Und haben Sie eine Idee für die Veränderungen?

Wenn man den Spielern zu viel zumutet. Erholungsphasen gab es keine. Das hat an den Nerven und der körperlichen Belastbarkeit gezerrt. Die Sommerpause hat eigentlich nicht existiert. Dann hat uns immer die Angst des Abstieges begleitet. Klar, das ging nicht allen Mannschaften so. Aber ein Großteil hatte damit zu kämpfen und Nachwirkungen sind hier und da immer noch zu spüren, nicht nur bei uns. Das darf so nicht sein. Man könnte beispielsweise Doppelspieltage einführen, um die Saison zu entzerren, mal Pausen zu schaffen und nicht im Winter jedes zweite Spiel kurzfristig absagen. Dann weiß jeder, wann er dran ist mit Spielen am Freitag und Sonntag. Damit würde man gleich mehrere Probleme aus der Welt schaffen.

Einen Neuzugang gab es nicht. Der Weggang von Bogdan Unhurian schmerzt bestimmt?

Wir wünschen allen Spielern, die uns verlassen haben alles Gute. Es war schon abzusehen, dass uns unsere beiden Ukrainer verlassen werden. Auch der Abgang von Yurii Shevchuk nach Polen ist nicht ohne, er möchte dort Höheres erreichen. Bogdan schmerzt als Alternative im Angriff. Aber das nun müssen alle anderen auffangen. Im Winter einen Neuzugang zu schaffen, ist immer schwierig. Für uns mit unseren Mitteln und unserer Idee war das nicht möglich. Aber unser Kader ist breit, wir werden das kompensieren.

Wie läuft die Vorbereitung bisher? Sind Sie zufrieden?

Von meiner Seite aus bin ich sehr zufrieden. Bestimmte Dinge sind leicht ausbaufähig, aber das ist ja normal. An Kleinigkeiten müssen wir arbeiten. Das Engagement und der Einsatz im Team sind überragend. Da muss ich einfach mal ein Kompliment an die Mannschaft geben. Die Bedingungen in den vergnangenen Tagen waren nicht gerade optimal. Das Wetter eine große Herausforderung. Aber alle haben sehr mit- und durchgezogen.