Eisenach. Vor dem Spitzenspiel der Thüringenliga hat sich bei Eisenachs Reserve ein Talent verabschiedet. Indes steht ein Neuzugang vor dem Debüt.

Zweiter gegen Ersten, die Werner-Aßmann-Halle in Eisenach sieht am Samstag ab 20 Uhr das Spitzenspiel der Handball-Thüringenliga Männer (Staffel 1), wenn der ThSV Eisenach II (8:2 Punkte) auf den SV Hermsdorf (8:0 Punkte) trifft. Das Team vom Thüringer Autobahnkreuz gilt aufgrund gezielter Verstärkungen im Sommer als Top-Favorit auf den Landesmeistertitel und damit den Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga.

„Wir gehen mit gesundem Respekt, aber ohne Angst in die Partie. Wir wollen mit unserer jungen Mannschaft couragiert auftreten, zeigen, was wir können, uns konsequent an unseren Matchplan halten. Wir hoffen dabei auf viele uns unterstützende Zuschauer“, erklärt Qendrim Alaj, der Kapitän des ThSV II. Es gilt die 3G-plus-Regel. Zudem bietet der Verein das Sonderangebot „Wer zu zweit kommt, zahlt nur für einen Eintritt“.

Großes Talent verlässt Eisenach

Und tschüss: Tizian Reum hat den ThSV Eisenach überraschend verlassen.
Und tschüss: Tizian Reum hat den ThSV Eisenach überraschend verlassen. © Mike El Antaki

Seit dem vergangenen Punktspiel, dem 37:29-Erfolg über den LSV Ziegelheim, gab es beim ThSV II personelle Veränderungen. Mit dem 18-jährigen Tizian Reum hat eines der größten Talente den Verein verlassen. Im Vorjahr verkündete der Rückraumspieler in der Broschüre „Karriereheimat Wartburgregion“ noch, Leistungssport und berufliche Ausbildung auf dem Weg zum Bundesligaspieler unter einen Hut zu bringen; jetzt sieht er es anders. „Die Ausbildung zum Physiotherapeuten, das bevorstehende Staatsexamen, der zeitliche Aufwand für Leistungssport, sind nicht in Einklang zu bringen“, begründet Tizian Reum seinen unerwarteten Sinneswandel. Er kam als C-Jugendlicher von der HSG Werratal ins Nachwuchsprojekt des ThSV, entwickelte sich schnell zum Leistungsträger. Viele Jahre fuhren ihn seine Eltern zum Training nach Eisenach. Handballerisch will Tizian Reum weiter am Ball bleiben. Er lässt durchblicken, dass er wohl bald im Trikot von Thüringenligist HSG Werratal auflaufen werde.

Aus Norwegen nach Eisenach

Sehr zur Freude des ThSV hat sich mit Nawid Karimi-Zand ein 20-jähriger Linkshänder dem Thüringenligateam angeschlossen. Als Spross einer Arztfamilie stand er im Alter von fünf Jahren ein Wechsel von Deutschland nach Norwegen an. Dort spielte er Handball, zuletzt in der 3. Liga. Nun ist er zurück in Deutschland, hat in Erfurt ein Studium aufgenommen und suchte einen Verein, wo er seiner sportlichen Leidenschaft nachgehen kann. Er klopfte bei mehreren Vereinen an, entschied sich für den ThSV. „Ein spielintelligenter Typ, eine echte Verstärkung, sportlich und menschlich. Mit ihm haben wir eine Alternative im rechten Rückraum“, freut sich Daniel Hellwig.

Nicht dabei sind die an Verletzungen laborierenden Philipp Urbach, Bastian Kemmler und Tom Steiner. „Mit unserem breiten Kader können wir das kompensieren“, lässt Daniel Hellwig wissen. Er sieht den verlustpunktfreien Tabellenführer als klaren Favoriten. Der knapp 30-jährige Danil Zele, nach Stationen beim Dessau-Roßlauer HV und HC Elbflorenz in der 2. Bundesliga, zurück beim SV Hermsdorf, ist ein absoluter Zugewinn. Im Team von Trainer Mario Kühne zählen Rückraumspieler Martin Ehm, der routinierte Kreisläufer Jan Heilwagen und das Torhüterduo Damian Kowalczyk und Robert Zehmisch zu den Leistungsträgern. „Der SV Hermsdorf verfügt zudem über zwei extrem schnelle und treffsichere Außen. Wir müssen vor dem Konterspiel höllisch auf der Hut sein“, fordert Hellwig.