Dingelstädt. Die Küllstedterin Carolin Günther gewinnt über die zehn Kilometer in Dingelstädt – und kann es kaum glauben.

Strahlende Gesichter sah man reihum beim VR-Bank-Mitte-Herbstlauf in Dingelstädt, den die Lauffreunde Eichsfeld zum vierten Mal auf dem Kanonenbahnradweg veranstalteten.

„Das Wetter ist hervorragend mit Sonne und angenehmen Temperaturen sowie Windstille“, sagte der Vorsitzende Matthias Hupe, der mit seinen Vereinsfreunden wieder für einen glänzenden Rahmen sorgte. „Ich habe selten an einer solch großartig organisierten und durchgeführten Veranstaltung teilgenommen“, erklärte Gritt Liebing aus dem nordhessischen Rotenburg/Fulda und sprach aus, was alle der insgesamt 230 Aktiven dachten.

Vom Start aus allein gelaufen

Schon früh um 9 Uhr fiel der Startschuss für die 37 Ausdauerstärksten im Halbmarathon über 21,1 Kilometer. Kurzfristig musste der Vorjahressieger Alexander Fürle aus dem nordhessischen Wolfshagen wegen Krankheit seinen Start absagen, schickte dafür aber seinen Vater. Somit war der Weg frei für den Dingelstädter Lokalmatadoren Frank Gatzemeier von den Lauffreunden Eichsfeld, den Streckensprecher Volker Schuchardt nach 1:19:56 Stunden im Ziel begrüßte. „Ich bin vom Start an allein gelaufen“, erklärte der 44-jährige Sieger, der Tobias Emmrich (Bad Salzungen) in 1:24,40 Stunden und den Silberhäuser Simon Stöber (LTV Obereichsfeld) in 1:25,31 Stunden klar distanzierte.

Strahlend lief auch Jasmin Nachtwey aus Kreuzebra ins Ziel, freute sich als schnellste weibliche Teilnehmerin über ihre persönliche Bestzeit von 1:31 Stunden. „Die Strecke war auf dem Asphalt gut zu laufen“, bemerkte die 26-Jährige, die nach ihrem Studium der Sportwissenschaften in Jena beim Vital-Park in Heiligenstadt beschäftigt ist.

Zweifache Mutter jubiliert im sonnendurchfluteten Ziel

Etwas enttäuscht zeigte sich dagegen Morris Weihmüller vom LTV Obereichsfeld, der nach 33:46 Minuten als Zweiter über 10.000 Meter die Ziellinie überlief. „Ich hatte mir mehr erhofft“, erklärte der 21-jährige Heiligenstädter, der sich als Triathlet kürzlich für die Weltmeisterschaften 2023 im finnischen Lahti qualifizierte. 23 Sekunden vor ihm überquerte der Reinhäuser Bjarne Klimaschewski die Ziellinie. „Ich bin sehr zufrieden, obwohl ich mir eine Zeit unter 33 Minuten vorgenommen hatte“, betonte der 20-jährige Student der Sportwissenschaften in Jena, der kürzlich den Duderstädter Sparkassenlauf gewonnen hatte.

Total begeistert und überrascht kam Carolin Günther ins sonnenüberflutete Ziel. Die Küllstedterin gewann als schnellste Frau in 49:15 Minuten. „Das ist Wahnsinn, kaum zu glauben, denn das war mein erster Wettkampf“, jubilierte die 34-jährige zweifache Mutter und Schwester des Triathleten Markus Schuchardt, der ihr viele Tipps und Anregungen im Training gab.

Hervorragende Verfassung bestätigt

Seine hervorragende momentane Verfassung demonstrierte Christoph Kroll, der schon beim Kurstadtlauf in Heiligenstadt beim Halbmarathon triumphierte, über 5000 Meter. Der 46-Jährige siegte in 17:03 Minuten souverän mit 1:02 Minuten Vorsprung vor dem 14-jährigen Noah Becker vom LAV Kassel. Spannend verlief das Rennen der weiblichen Teilnehmer. Am Ende siegte in einem reinen Duell dreier Athletinnen von der LG Eichsfeld Federika Süme in 20:40 Minuten vor den zeitgleichen Helena Wüstefeld und Jael Schild in 20:42 Minuten. Nach emotionaler Siegerehrung verabschiedeten sich die Aktiven bis zum Wiederkommen 2023.