Arnstadt. In der Abstiegsrunde Handball-Thüringenliga unterliegt Motor Arnstadt zu Hause dem Post SV Gera mit 18:19

So knapp war es lange nicht mehr. Seit über zwei Jahren in der von Corona mehrfach gekappten Handball-Thüringenliga, wartet Motor Arnstadt auf einen Sieg. 2020/21 gelang in der nur vier Spieltage langen Saison bei Aufbau Altenburg ein 27:27, und im Spieljahr davor gab es ebenfalls gegen Altenburg am 25. Januar 2020 mit 26:24 letztmalig einen Sieg. Insgesamt gelangen in vier Spieljahren in Thüringens höchster Klasse nur drei Siege und zwei Unentschieden.

Inzwischen ist der Abschied aus der Thüringenliga unausweichlich. „Egal was passiert, wir werden im kommenden Jahr in der Landesliga spielen. Das brauchen meine Männer auch, denn immer nur zu verlieren, geht auch gehörig an die Substanz“, so Motors Trainer Michael Hüttner nach dem drittletzten Thüringenliga-Spiel seiner Männer. „Uns werden einige Spieler verlassen. Aus Ilmenau kommen in der neuen Spielgemeinschaft zwar einige hinzu. Da müssen wir aber sehen, wie alles zusammenwächst.“

Im Moment ist recht wenig klar. Wie, wann oder wo trainiert und gespielt wird. Ob dann mit oder ohne Kleber. Wer überhaupt bereit ist, zwischen Arnstadt und Ilmenau oder umgekehrt zu pendeln und wie leistungsstark der Kader sein kann.

Treffen scheiterten, erst an Semesterferien, dann Corona. Die Vorstände verhandelten aber akribisch. Auch das war eine Mammutaufgabe, weil ja, so Motors Handball-Chef Hendrik Möller, „nicht nur zwei sondern fünf Vereine unter ein Dach zu bringen sind“. Neben Motor und Partner TSV Plaue sind das der HV 55 und TU aus Ilmenau sowie Eintracht Kirchheim für die Frauen.

Schnell müssen Nägel mit Köpfen gemacht werden – besonders bei den sich viele Jahrzehnte rivalisierenden Männern. Ein entscheidender Schritt war Dienstag ein erstes gemeinsames Training in Arnstadt.

Das Spiel gegen den Post SV Gera ist schnell abgehakt. Den Start verschliefen die wieder mehrfach um-, aber gut besetzten Motor-Männer – Bartsch kehrte zurück, Barthel half trotz Oberliga-Spiel für den SV 09 am Abend auch seinen Handballfreunden. Vom 0:4 rackerten sie sich auf 6:7 heran, um dann zum 6:11 (31.) einzubrechen. Ausgerechnet nach der roten Karte gegen D. Heim (32.) machten die Gastgeber Druck, glichen vehement erst beinahe aus (13:14/41.) und schafften dann zweimal hochverdient durch Schubert (17:17/56.), dann A. Heim (18:18/58.) den Ausgleich. Und hätte Matteo Schubert nicht erst knapp verfehlt und dann auch noch zehn Sekunden vor Ultimo den linken Pfosten getroffen, wäre das Ende der langen schwarzen Serie gelungen. Zwei Chancen hat Motor nun noch dazu.