Mühlhausen. In der Tischtennis-Oberliga feiern die Damen des Post SV den zweiten Sieg im zweiten Spiel.

Einmal tief durchatmen bitte! Die Erleichterung bei den Frauen des Post SV und beim zahlreich in der Halle am Kristanplatz erschienenen Mühlhäuser Anhang war förmlich greifbar. In der Endabrechnung zierte ein 6:4 aus Sicht der Gastgeberinnen die Anzeigetafel – und das hauchdünne Ergebnis sagt viel über den Verlauf der Begegnung aus.

Leipzig mit Verstärkungen

Wer im Vorfeld des 2. Spieltags der Damen-Oberliga (Mitte) an einen angenehmen, unterhaltsamen Tischtennis-Nachmittag und einen lockeren Sieg der Müntzerstädterinnen gedacht hatte, der sah sich bereits beim Einspielen der dritten Mannschaft des LTTV Leutzscher Füchse eines Besseren belehrt. Mit Karyna Zavinovska und Mariia Vasylieva waren die Leipzigerinnen mit zwei spielstarken Ukrainerinnen angereist. Die jungen Damen sind zwar in den Tiefen der vierten Vertretung der Füchse gemeldet, verfügen jedoch über ausreichend Klasse, um höheren Weihen als der Oberliga zu genügen. Schließlich gehören sie dem ukrainischen Nationalteam der Gehörlosen an und haben Erfahrung auf internationalem Parkett. Hinzu gesellten sich mit Maja Meyer und der Dänin Ida Bending Schøsler zwei weitere Hochkaräter im oberen Paarkreuz. Entsprechend motiviert waren die Gäste, selbst mit Fan-Unterstützung und unter Betreuung der früheren Zeulenrodaer Spielerin Katrin Neudeck, zwei Zähler aus Thüringen zu entführen.

Rückstand nach den Doppeln

Und die Doppel zu Beginn ließen nichts Gutes erahnen: Neuzugang Elina Vakhrusheva und Madeleine Teichert hatten im Duell mit Maja Meyer/Ida Bending Schøsler – wenig überraschend bei einer Premiere – noch keinen passenden Rhythmus. Am Nebentisch tat sich das Mühlhäuser Spitzenpaar, Annika Fischer und Denise Husung, sehr schwer gegen Karyna Zavinovska und Mariia Vasylieva; das unglückliche 10:12 im fünften Satz war vermeidbar. „Das geht natürlich besser. Aber ich gebe zu, ich war ein wenig nervös, wieder in Mühlhausen vor Fans zu spielen. Und dann gleich gegen so gute Gegnerinnen“, gestand sich Posts Nummer eins, Annika Fischer, ein.

Das 0:2 aus den Doppeln war eine Hypothek, doch die Mühlhäuserinnen verstanden es, diese vollständig zu tilgen. Mit Klasse-Leistungen. Bei Annika Fischer war beim souveränen 3:0 über Ida Bending Schøsler von Nervosität nichts mehr zu spüren und Denise Husung hielt Maja Meyer mit 3:1 in Sätzen ebenfalls bravourös in Schach, wobei die Leipziger Kapitänin gerade in den Durchgängen drei und vier immer stärker geworden war. Nachdem Elina Vakhrusheva ihrer Landsfrau Mariia Vasylieva mit 0:3 das Nachsehen gegeben hatte, sollten die Gastgeberinnen wieder im Geschäft sein. Obgleich die tapfere Heidi Hildebrand, für Madeleine Teichert in den Einzeln spielend, gegen Karyna Zavinovska auf verlorenem Posten stand (0:3).

Fischer und Husung in Topform

Das 3:3 öffnete jedoch das Türchen zum Heimsieg: Annika Fischer zeigte im Kräftemessen mit Maja Meyer viel Übersicht und spielerische Reife, während sich Denise Husung im Duell mit Ida Bending Schøsler zu einer fantastischen Vorstellung aufschwang (jeweils 3:1). So war die Bühne bereitet für Elina Vakhrusheva, die sich gegen Karyna Zavinovska erneut steigerte und den sechsten Punkt für die Postlerinnen eintütete (3:1). Die Niederlage von Talent Heidi Hildebrand gegen Mariia Vasylieva fiel nicht mehr ins Gewicht, obwohl die junge Mühlhäuserin durchaus Worte der Selbstkritik fand. Diese wurden allerdings rasch von den Betreuern, Michael Günzel und Matthias Windloff, ob der Güteklasse der Ukrainerinnen relativiert.

„Das war ein hartes Stück Arbeit und eine Vorschau auf die Stärke der Oberliga in dieser Saison. Letztendlich können wir sehr zufrieden sein. Das war ein toller erster Heimauftritt“, bilanzierte Michael Günzel. An diesem Wochenende haben die Mühlhäuserinnen frei; das Heimspiel gegen den Post SV Zeulenroda wird auf Bitten der Namensvetter aus Ostthüringen in den November verlegt.