Arnstadt. 22. Bach-Cup des Arnstädter Speedskating-Vereins verschafft dem Gastgeber unter 200 Startern auch drei Siege

Beim 22. Bach-Cup des Arnstädter Speedskating-Vereins ist Vielseitigkeit gefragt. Die Gegner beobachten, auf die Lücke im Feld warten, zum richtigen Zeitpunkt angreifen. „Speedskating ist ein taktischer Sport“, so Jonas Lepper, der Stadtilmer, der seine ersten Schritte auf den schmalen Rollen in Arnstadt machte, dann zum TSSC Erfurt wechselte, weil er dort leistungsorientiert trainieren kann.

Zum 22. Mal richtete der Speedskating-Verein Arnstadt an zwei Tagen den Bach-Cup aus. „Mit über 200 Startern war er sehr gut besetzt“, sagt Roswitha Heinz, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins. „Vor allem angesichts der Tatsache, dass parallel auch noch Europa- und Deutsche Meisterschaften stattfanden.“

Das Angebot an Disziplinen ist vielfältig, reicht von Halbmarathon, Hindernislauf, Acht-Stunden-Staffellauf, Sprint, Punktefahren bis Geschicklichkeitsparcours. „Gerade das macht den Sport so reizvoll“, so Jonas Lepper. In der Erfurter Eishalle trainiert er oft neben den Eisschnellläufern. Ein Umstieg auf die schmalen Kufen kann sich Lepper trotzdem nicht vorstellen. „Ich finde Speedskating mit seinen Kämpfen Mann gegen Mann viel spannender.“

Sprintfähigkeit, Schnelligkeit, Ausdauer, taktisches Geschick – all das wurde den Startern abverlangt, wobei die Aktiven aus einem 500-Meter-Sprint, 1500 Metern und 3000 Meter Punktefahren ermittelt werden. Letzteres erinnert an Radsport. „Anders als dort haben bei uns die Punktgewinne in den einzelnen Runden aber mehr Gewicht“, erklärt Lepper weiter. „Da kann man durchaus den Lauf gewinnen auch wenn man im Ziel nicht Erster ist.“ Alle zwei Runden wird um Punkte gesprintet. Am Ende holte Lepper alle drei Teildisziplinen und damit auch die Gesamtwertung.

Platz zwei ging an den Arnstädter Sebastian Richter, der im Gegensatz zu Lepper auch Eisschnellläufer ist. Generell kann der Arnstädter Speedskatingverein mit dem Abschneiden seiner Starter zufrieden sein. Roswitha Heinz sah einige sehr gute Platzierungen. So gewann ihre Tochter Anna-Maria den Breitensport-Wettbewerb der Damen, die weniger leistungsorientierte Wertung. Nach Platz zwei im Sprint siegte sie in den weiteren Teildisziplinen. Genauso machte es Louis Mieht bei den Breitensport-Herren. Lina Sarah Günsch gewann in der Jugend das Punktefahren und wurde Gesamt-Zweite. Leni Becker wurde bei den Kadetten Dritte

Die Jüngeren hatten anstelle des Punkterennens einen Geschicklichkeitsparcours zu absolvieren, der besonders das Augenmerk auf die Technik legte. Luca Goldmann lag nach dieser Disziplin auf Platz drei, konnte sich dann mit zwei Siegen noch den Gesamtsieg der Schüler B9 holen. Bei den Anfängern A steuerte Sophia Karl einen dritten Platz bei. Einen ganz bekannten Namen gibt es übrigens als Siegerin der Schülerinnen 11: Nele Pechstein vom SCC Berlin dominierte alle drei Disziplinen und damit auch die Gesamtwertung. Sie ist die Nichte von Eisschnelllauf-Star Claudia Pechstein.

Im kommenden Jahr wird es auf dem Setze-Areal gleich zweimal exzellenten Speed­skatingsport geben. Neben dem traditionellen Bach-Cup richtet der Arnstädter Verein im Frühjahr die Norddeutschen Meisterschaften aus. „Das ist für uns ein absoluter Höhepunkt“, freut sich Roswitha Heinz schon jetzt auf das Spektakel.