Mühlhausen. Zum 50-Jährigen kam die Traditionsmannschaft der Köpenicker zum Duell in die Müntzerstadt.

Es war die erhoffet Party zum 50. Geburtstag des FC Union Mühlhausen. Wie beim ersten Spiel im Jahr 1972, als die neu gegründete BSG Union Mühlhausen zum ersten Spiel auf dem Sportplatz in der Sachsensiedlung den 1. FC Union Berlin zu Gast hatte, so kamen die Köpenicker auch zum Jubiläum, diesmal ins Stadion an der Aue.

Wenn alle an einem Strang ziehen

Das Traditionsteam der Berliner sorgte für die erhoffte Euphorie bei den Fußballfans in der Müntzerstadt und setzte sich sportlich nach einer überraschend ausgeglichenen Partie mit 4:3 gegen die Traditionsmannschaft der Mühlhäuser durch. Es herrschte Volksfeststimmung beim großen „Treffen der Generationen“. Über 740 Fußballbegeisterte waren zum Feiern gekommen, von den kleinen Bambinis aus dem Nachwuchs der Unioner bis zu den über 80-jährigen Zeitzeugen aus der Gründungspartie war alles bei herrlichem Sommerwetter vertreten. Stadionmoderator Frank Gräfe unterhielt die Fans während der knapp zweistündigen Veranstaltung gewohnt locker. Die Gastgeber hatten für das Event eine Art „Vereins-Mobilmachung“ ausgelöst. Die Landesklassen-Mannschaft versorgte die Zuschauer mit Getränken und Rostwurst, die 2. Männermannschaft stellte das Ordnungsteam und die Übungsleiter der Kleinfeldmannschaften, der G-, F- und E-Junioren organisierten, dass sich der FC Union beim Einzug der beiden Traditionsmannschaften mit Einlaufkids professionell präsentierten.

Dank an die Organisatoren

Auch Für Schiedsrichter Maximilian Lang, der von seinem familiären Fanclub unterstützt wurde, war das Spiel etwas besonderes vom familiären Fanclub, etwas besonderes. Zum ersten Mal durfte er ein Spiel seines Heimatverein leiten. Nach den eröffneten Grußworten vom Mühlhäuser Oberbürgermeister Johannes Bruns, der dem Unioner Jugendwart Ronny Beck einen 500 Euro-Geburtstagsscheck zur Unterstützung der Vereinsarbeit überreichte, gedachten alle Beteiligten mit einem kräftigen Applaus dem kürzlich verstorbenen DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler und dem 1972er-Mannschaftskapitän der Mühlhäuser Uli Fuhrmann. In der Halbzeitpause wurden durch Hauptorganisator Rolf Schröter, der selbst seine aktive Spielerkarriere mit einem 20-Minuten-Einsatz beendete, und Jörg Ludwig sechs anwesende Fußballer aus der 72er Union-Elf geehrt: Martin Kunde, Bernd Lerch, Joachim Matuschek, Jürgen Ellinger, Uli Nordmann und Werner Strelow. Dazu wurden mit der Ehrenmedaille in Bronze des FC Union Mühlhausen Silke und Markus Schweikert, Rolf Schröter und Andreas Frohn ausgezeichnet.

Offener Schlagabtausch

Das Spiel war eine kurzweilige, spannende Auseinandersetzung. Schnell lagen die etwas zurückhaltend startenden Gastgeber durch Berlins Ronny Jank 0:1 zurück. Der Angreifer lieferte sich in der Folge ein „Privatduell“ mit dem Mühlhäuser Keeper Ronny Rink, dessen Paraden mehrfach für Applaus bei den Fans sorgten. Mit der Zeit wurden die Mühlhäuser mutiger. Candy Schmidt glich nach Vorarbeit von Uwe Fernschild zum 1:1 aus. Dem gelang danach die viel umjubelte 2:1-Pausenführung.

Der Ehrgeiz war auf beiden Seiten der erfolgsverwöhnten Unioner Traditionsteams zu spüren. Es ging hin und her. Berlins Christian Stuff glich zweimal die Gastgeberführungen aus (2:2, 3:3), nachdem Dominique Sellmann mit seinem 3:2 wieder für Stimmung gesorgt hatte. Kurz vor Ultimo versenkte Ronny Nikol für die Gäste einen Elfmeter- 3:4. Das trübte die Stimmung keineswegs.

Schöne dritte Halbzeit

Nach Abpfiff und einer kurzen Erholungsphase trafen sich beide Teams zum gemeinsamen Abendessen. „Die „dritte“ Halbzeit war uns ganz wichtig. Hier wollten und haben wir uns gegenüber den Berliner Gästen hervorragend präsentiert“, war Rolf Schröter stolz auf das Team um Unions-Küchenchef Norman Gens. Hier trafen sich der Mühlhäuser Jörg Ludwig und die Berliner Brüder Ralph und Ulf-Volker Probst nach 35 Jahren zum Plausch, sie standen sich bereits 1987 zum 15. Vereinsjubiläum im Auestadion gegenüber. „So richtig kann ich mich an die Partie von damals nicht erinnern, dafür waren es einfach zu viele Spiele“, gestand Ralph, der damals selbst als junger Stadionsprecher dabei war.

„Das war eine gelungene Veranstaltung, die sicher allen Beteiligten positiv in Erinnerung bleiben wird. Ich möchte mich bei allen Fans für ihr Erscheinen und allen Helfern für ihre Unterstützung bedanken“, war der 70-jährige Rolf Schröter überglücklich, dass sich der enorme Aufwand im Vorfeld komplett gelohnt hatte.