Nordhausen. Wacker Nordhausen muss Sonntag beim Schlusslicht Neugersdorf gewinnen. Zwei wichtige Spieler werden fehlen. Die Ausgangslage:

Auch wenn vieles in Sachen Abstieg noch nicht klar ist und die Vereine im Keller Oberliga weiterhin so viele Eventualitäten einberechnen müssen, ist für Wacker Nordhausens Trainer Maximilian Dentz eines klar: „Am Sonntag müssen drei Punkte her. Das steht einfach mal fest.“

So und nicht anders ist seine und die Marschroute des Vereins für die Auswärtspartie beim Schlusslicht FC Oberlausitz Neugersdorf. Eine weite Anreise, die die Jungs aus der Rolandstadt da am Sonntag auf sich nehmen werden. 350 Kilometer sind es bis an die Tschechische Grenze. Mit dem Bus sind das schon mal gut und gerne vier, fünf Stunden. Das heißt früh aufstehen.

Aber das sind die Männer von Maximilian Dentz gewohnt und wissen mit der Situation umzugehen. „Solche Fahrten in der Oberliga sind uns bewusst, auch wenn es schon sehr weit ist. Aber sowas weiß man im Vorfeld und kann sich darauf einstellen“, so Dentz weiter.

Der Druck in dieser Partie liegt eindeutig bei den Nordhäusern. Für Neugersdorf geht es um nichts mehr. Nach der knappen 2:3-Niederlage am Mittwochabend gegen den Zweiten VfB Krieschow, ist für die Randsachsen nichts mehr zu machen. Sie sind rechnerisch abgestiegen. Das weiß auch Dentz und hoffte zunächst am Mittwochnachmittag, dass Wernigerode - nach dem es aus dem Gröbsten raus ist - auch gegen Fahner Höhe die Spannung hoch hält. Und das taten sie. Die Gastgeber ließen gegen die Thüringer nichts anbrennen und gewannen nach einem 2:2 zur Pause noch deutlich 5:2. Damit hat Fahner Höhe auch das 31. Spiel absolviert und einen Punkt weniger und das schlechtere Torverhältnis.

Nun also spitzt sich der Abstiegskampf immer weiter zu. Platz 13 ist für sechs Vereine aktuell das große Ziel. Aber selbst dieser muss nicht zwangsläufig automatisch den Klassenerhalt bedeuten. Gewinnt Cottbus die Relegation (falls sie Meister der Regionalliga werden)? Bleibt der Hallesche FC in der 3. Liga? Wird es eine Relegation gegen den Abstieg in der Oberliga geben? Fragen, die noch nicht beantwortet werden können und die die Verantwortlichen sowie Spieler in Nordhausen zermürben.

„Man stelle sich mal vor, wir sind am 10. Juni auf Rang 13 und trotzdem weiß keiner was los ist. Denn das zweite Aufstiegsspiel der Regionalliga ist erst am 11. Juni. Das muss man sich mal vorstellen. Da bist du fertig mit der Liga und hat trotzdem keine Sicherheit. Sowas in der Oberliga. Da sollte grundlegend was geändert werden, damit die Vereine nicht über die Saison hinaus im Unklaren bleiben. Das kann man niemanden zumuten“, so Dentz mit Bedenken.

Aber all das soll für Sonntag zunächst kein Thema sein. Da ist der Fokus einzig und allein auf Neugersdorf. Fehlen werden dem Team Dejvi Alsela, der mit Gelb-Rot gesperrt und Robert Knopp, der sich den fünften Gelben Karton gegen Wernigerode abgeholt hat. Für Erik Schneider, bei dem zwei Bänder eine Teilruptur erlitten haben, wird es wohl in dieser Saison nichts mehr. Hinter der Einsatz von Torwart Sabri Vaizov steht noch ein Fragezeichen, auch er ist noch nicht fit nach dem Spiel in Rudolstadt.

„Mit dem Einsatz und der Leidenschaft wie gegen Wernigerode, dem nötigen Spielglück und der Effektivität, werden wir erfolgreich spielen. Der Druck liegt bei uns und diesem wollen wir gerecht werden“, so Dentz weiter, der mit viel Selbstbewusstsein und einer klarer Vorgabe nach Sachsen fährt.