Wiehe/Roßleben. Nach einem 3:0 gegen Erfurt zum Auftakt, verlor Wiehe 2:3 gegen Weimar

Obwohl kaum jemand damit gerechnet hatte, fand am Wochenende der Punktspieltag in der Bezirksliga Nord-Mitte für die Volleyballerinnen des SV Rot-Weiß Wiehe wie angesetzt statt. „Es ist nicht verboten, zu spielen, also nutzen wir unser Recht zu spielen“, sagte Trainer Christoph Müller, der genauso froh wie seine Spielerinnen war, dass überhaupt gespielt werden konnte. In der Planung und Durchführung ging das aber nicht ohne Komplikationen ab. So mussten die Volleyballerinnen vom SV Rot-Weiß Wiehe wegen fehlender Corona-Schutzimpfung auf zwei versierte Spielerinnen verzichten.

Bei der aktuell sehr hohen Inzidenz im Kyffhäuserkreis und auch in der Umgebung von Erfurt und Weimar hatten die Organisatoren im Vorfeld kein gutes Gefühl den Spieltag betreffend. So einigte man sich zusätzlich zur Umsetzung der 2G-Regelung vor den Spielbegegnungen auf freiwillige Selbsttestung. Hier zeigten sich alle Sportlerinnen und deren Trainer verantwortungsbewusst und fair.

Bei der Anreise eine Autopanne

„Wir haben selbstverständlich immer wieder zwischendurch die Bälle sowie nötigen Dinge desinfiziert und die Halle durchgelüftet. Letztendlich haben wir alles getan, damit es so sicher wie möglich ist. Und das haben alle Mannschaften honoriert. Ob mit solchen Handlungen ein Spielbetrieb aufrechtgehalten werden kann, ist aber dennoch fraglich“, sagte Spielerin Katja Wagner.

Die Gäste vom SWE-Volley-Team III hatten zudem bei der Anreise mit einer Autopanne zu kämpfen, so dass ihr erstes Spiel gegen Gastgeber Wiehe in der Turnhalle der Regelschule Roßleben mit halbstündiger Verspätung begann. Das junge Team von Trainer Silvio Stock fand trotz der Umstände zügig ins Spiel und machte es Wiehe zunächst nicht leicht, die Oberhand zu gewinnen. Gegen die routiniertere Spielweise mit dem nötigen Feldüberblick konnten die Erfurterinnen letztlich allerdings nichts ausrichten. Das Spiel ging 3:0 (25:19 , 25:13, 25: 9) an die Wieheschen Volleyballerinnen.

Gute Mischung aus Schlagkraft und Erfahrung

Als zweiter Gegner hatte sich der SVV Weimar II in Roßleben eingefunden. Gut die Hälfte der Weimarer Spielerinnen ist bereits aus früheren Spielserien bekannt, als diese noch mit dem VfL Weimar in der Bezirksliga Ost antraten. Nun mit starken Nachwuchstalenten verjüngt und mit einer guten Mischung aus Schlagkraft und Erfahrung versehen, brachte Weimar frischen Wind auf das Feld.

Wiehe hatte zunächst Mühe, mit dem vorgegebenen Tempo des ausgeruhten Gegners Schritt zu halten. Die Gastgeberinnen konnten sich zwar zur Wehr setzen, aber die Herausforderer nicht ausbremsen (21:25). Für Wiehe war nun klar, dass gegen die gut raumdeckende Mannschaft nur eine starke Offensive und große Beweglichkeit in der Verteidigung den erhofften Erfolg bringen würden. Geschickt setzten sie die Hinweise von Trainer Christoph Müller danach um und belohnten sich mit dem 25:15.

Kurze Freude über den Etappensieg

Die Freude über den Etappensieg hielt allerdings nur kurz an, denn schon im dritten Satz holte sich Weimar wieder den Vorteil und revanchierte sich mit einem neuerlichen 25:17. Im vierten Satz setzte sich wiederum Wiehe nach etlichen langen Ballwechseln mit 25:20 durch, weshalb die Entscheidung im Tiebreak fallen musste.

Nun waren die Emotionen auf dem Höchststand. Dadurch, dass keine Zuschauer dabei sein konnten, mussten Mitspielerinnen und Verantwortliche dafür sorgen, dass Stimmung aufkam. Und das taten sie auch. Mit lautstarken Anfeuerungsrufen brachten sich die Teams selbst in Stimmung und bejubelten jeden gewonnenen Punkt. Entscheidungen des jungen Schiedsgerichts aus Erfurt wurden mehrfach diskutiert und Punkte auf diese Weise zum Teil erstritten. Der kräftezehrende und nervenaufreibende Kampf um den Zwei-Punkte-Vorsprung gipfelte schließlich im dramatischen Ende. Mit 18:16 ging der letzte Satz äußerst knapp, aber nicht unverdient an die Gäste.

Wiehe hatte zwar mit Motivation und Ehrgeiz gegengehalten, sich aber zu viele Fehler in der Feldabwehr erlaubt und etliche Aufschläge ins Aus geschickt. Die Rankestädterinnen konnten sich dennoch über einen weiteren Tabellenpunkt und das 2:3 freuen und rangieren nun nur äußerst knapp hinter dem Tabellenersten SVV Weimar II.