Erfurt. Die Hochschulliga Erfurt feierte Anfang Mai ihr zehnjähriges Bestehen. Ein Bericht über Integration, Durchhalten und Neugestalten.

Der Spieltag am ersten Montag im Mai sollte in der noch jungen Geschichte der Hochschulliga Erfurt ein besonderer sein. Denn an jenem 2. Mai 2022 feierte die Hochschulliga Erfurt, die in den ersten beiden Jahren Uniliga hieß, ihr zehnjähriges Bestehen. Zu diesem Anlass organisierten der 1. Vorsitzende Lais Bashariar und sein Vorgänger Max Thome, der die damalige Uniliga gründete, ein besonderes Fußballspiel. Auf Kleinfeld standen sich ehemalige Akteure und Neulinge in einem Jubiläumsspiel gegenüber.

Zugleich stellt diese Art der Zusammenkunft eines der obersten Ziele dar, die sich Thome und seine Mitbegründerinnen und Mitgründer vor zehn Jahren steckten. Das Projekt Uni- bzw. Hochschulliga sollte ausländischen und zugezogenen Studierenden eine Möglichkeit bieten, soziale Kontakte zu knüpfen und sich in das Leben in Erfurt zu integrieren.

Einige verloren durch die Liga ihr Herz an Erfurt

Bis heute bietet die Hochschulliga mit ihren regelmäßigen Spieltagsveranstaltungen einen Raum der Zusammenkunft, des Austauschs, aber auch der kreativen Entfaltung und des Engagierens in einem Verein. Häufig konnten so junge Studierende auch über ihr Studium hinaus für die Stadt Erfurt gewonnen werden. „Nicht selten wird aus einem ehrenamtlichen Engagement eine echte Herzensangelegenheit“, erzählt Lais Bashariar.

Er selbst habe sich inzwischen beruflich an die Stadt Erfurt gebunden. „Die Hochschulliga Erfurt war dabei ein entscheidender Faktor“, berichtet der 29-Jährige, der seit 2016 im Vorstand der Hochschulliga tätig ist. Auch Ligagründer Thome hat selbst früh die Entscheidung getroffen, nach seinem Studium in Erfurt zu bleiben und beruflich tätig zu werden. Den Geschichts- und Ethiklehrer zog es einst zum Studieren aus Nordrhein-Westfalen in die Thüringer Landeshauptstadt. Allen Widrigkeiten zum Trotz – seien es fehlende Platzzeiten oder die Zwangspause durch das Coronavirus – wurde ein Aufgeben des Projektes nie in Betracht gezogen.

Mit Kunstrasen in Grubenstraße fand man sicheren Standort

Auch wenn viele nach dem erstmaligen Ausfall einer Spielzeit im Sommersemester 2017 aufgrund eines fehlenden Sportgeländes vom Ende des Ligaprojektes ausgingen, bemühten sich die Verantwortlichen der Hochschulliga unentwegt um eine Fortsetzung im darauffolgenden Semester. Mit dem Sportplatz in der Grubenstraße scheint die Hochschulliga seit Herbst 2017 endlich einen sicheren Standort gefunden zu haben. In der laufenden Sommersemestersaison sind zum aktuellen Zeitpunkt erneut über 200 Sportlerinnen und Sportler in der Hochschulliga Erfurt aktiv.

Die vergangenen zehn Jahre Revue passieren lassend, sieht Bashariar die Hochschulliga Erfurt als Erfolgsgeschichte: „Sie bereichert nicht nur das Leben vieler Studierenden in Erfurt“, meint er, „sondern trägt vor allem entscheidend dazu bei, den Hochschulstandort Erfurt attraktiv zu machen und aktiv mitzugestalten.“