Rippersroda. 174 Pferde Pfingsten am Kirchholz in Rippersoda für insgesamt 14 Prüfungen in Aktion

Joker gibt es auch im Reitsport. Genauer gesagt beim Punktespringen. Wer ihn erfolgreich zieht, hat Chancen auf den Sieg. Dabei bringen erfolgreich absolvierte Hindernisse Punkte. Das erste einen, das zweite zwei und so weiter bis zur Nummer acht. Dann kommt der Joker ins Spiel. Wer das letzte Hindernis freiwillig springt, kann weitere 18 Punkte dazu holen. Vorausgesetzt, alle Stangen bleiben liegen. Fällt der Joker, werden 18 Punkte vom bisherigen Ergebnis abgezogen, die Siegchance ist dahin.

So wie bei Tino Stade vom gastgebenden Reitverein „Am Kirchholz“ Rippersroda. Bis eben zum Joker lag er mit Checkpoint Chacco gut im Rennen, doch dann purzelten die Stangen. Besser machte es Vereinskollegin Laura Bellanger. 54 Punkte holte sie, mehr geht nicht. Und da ihr Cietano flott war, reichte es gegen zwei punktgleiche Konkurrentinnen – darunter Julia Hobusch (Marlishausen) zum Sieg.

Den Organisationssieg hatte sich der rührige Reitverein da schon längst verdient. Anderthalb Wettkampftagen ging zwei Arbeitseinsätze voraus. Die Bedingungen rund um den Reitstall von Evelyn Heyder wissen Pferdesportfreunde zu schätzen. 174 Pferde waren für die 14 Prüfungen gemeldet, auch aus Hessen und Bayern. Sie maßen sich in der Dressur und im Springreiten. Nur Geländeritte gibt es in Rippersroda aktuell nicht. „Der Aufwand wäre zu groß“, erklärt Vorstandsmitglied Anja Stade. „Anforderungen an die Hindernisse sind dermaßen gewachsen, das können wir nicht mehr stemmen.“

Eine andere Herausforderung konnte der Verein meistern. Zwei Jahre lang musste die Arbeit unter Coronabedingungen gemanagt werden, schließlich brauchen Pferde regelmäßig Bewegung, auch im Lockdown. „Im Sommer im Freien ging es, aber im Winter brauchten wir die Reithalle und da durften nur zwei Leute gleichzeitig rein“, umriss Stade die logistische Aufgabe, den Bedürfnissen aller Vier- und Zweibeiner gerecht zu werden. Und auch bei den Sponsoren spürte der Verein Einbußen. Aber Dank etlicher Sachspenden konnten die besten Reiter ausgezeichnet werden.

So auch bei der anspruchsvollsten Prüfung, einer Springpferdeprüfung der Klasse L, in der der Sieg an Jennifer Pfaff aus Gotha ging und in der sich Tino Stade und Checkpoint Chacco als Dritte rehabilitieren konnten. Für den PSV Oberpörlitz siegten bei den Pferdesport-Elevinnen Janina Matipa, Trainerin Anett Hörnlein gewann die Dressurprüfung und Janina Matip mit Lia in der E-Prüfung. Im Punktespringen der Kategorie A siegte Janina Karin Schmidt mit Conztantin vom in Arnstadt beheimateten Förderverein Young Riding Dragons.

Nur einen Joker konnten die rührigen Veranstalter vom Kirchholz-Reitverein diesmal nicht ziehen. Die große Reitershow bei der normalerweise um Turnierabschluss alle Vereinsmitglieder ihr Können zeigen, musste ausfallen. „Für die Schaubilder hätten wir in größeren Gruppen trainieren müssen, das haben die Corona-Auflagen lange nicht erlaubt“, bedauerte Anja Stade. Im nächsten Jahr, so hofft sie, wird man auch diesen Stich wieder ausspielen können.