Erfurt. Fußball: Außer für die Teilnehmer selbst waren die Hallen-Kreismeisterschaften der Senioren des KFA Erfurt-Sömmerda eine Enttäuschung.

Kopfschüttelnd und nachdenklich stand Dieter Fuhr in der Thüringenhalle. „Wir müssen uns was einfallen lassen, das allen gefällt“, meinte der Spielausschussvorsitzende des Kreisfußballausschusses Erfurt-Sömmerda. Was das sein könnte, konnte er auch noch nicht sagen. Der Grund seiner Enttäuschung war die Flut der kurzfristigen Absagen zu den Hallen-Kreismeisterschaften der Senioren. In drei Altersklassen hatten ohnehin nur zwölf Mannschaften für die Endrunde gemeldet, von denen lediglich acht antraten. Neben drei kurzfristigen Absagen schaffte es der ESV Lok Erfurt in der Ü45 nicht einmal, sein Nichterscheinen anzukündigen. Alle vier Teams werden für ihren Nichtantritt zur Kasse gebeten.

Ohne Futsal-Regeln, die sonst inzwischen in allen Altersklassen Einzug erhalten haben, wurde die Endrunde ausgespielt. Damit kamen die in die Jahre gekommenen Kicker wieder sehr gut zurecht.

Einzig die Endrunde der Ü50 konnte vollzählig durchgeführt werden – mit drei gemeldeten Mannschaften. Mit Molsdorf, die zwar ohne Ersatzspieler antraten, aber eben vor Ort waren, dem VfB Grün-Weiß und den Sport-Freunden Marbach, wurde in einer Doppelrunde der Meister ermittelt. Marbach, ohne Gegentor und mit einem Ralf Stieler, der mit viel Übersicht seine Mitspieler in Szene setzte, fuhr vier Siege ein und sicherte sich souverän den Titel. Dabei konnte sich Uwe Wüst als dreifacher Torschütze auszeichnen. Ältester Spieler dieser Runde war der Grün-Weiße Matthias Schmidt (Jahrgang 1959), der selbst zweimal traf.

Acht „Hallenfüchse“ vom Zoopark teilen sich neun Treffer

Nun sollte, nachdem der SV Empor Erfurt kurzfristig abgesagt hatte, mit ebenfalls drei Teams die Ü45 ausgespielt werden. Doch unentschuldigte fehlte plötzlich auch der ESV Lok. Die Turnierleitung entschloss sich in Absprache mit den beiden einzigen verbliebenen Teams, An der Lache und Grün-Weiß, zwei Spiele à 20 Minuten durchzuführen. Im ersten Duell legten die Kicker vom Johannesplatz ein 2:0 vor (Tore: Städtler und Kirchner) und gingen auch im zweiten Duell durch Rose fast schon vorentscheidend in Führung. Zwar machte es An der Lache in Person seines Männer-Trainers Carsten Helzig mit drei Toren noch einmal spannend. Doch das reichte am Ende nicht zum Titel, weil der VfB Grün-Weiß zwischendurch durch Güth noch einmal getroffen hatte.

Durch die Absagen war in der ehrwürdigen Thüringenhalle mehr Pause bis zum letzten durchzuführenden Turnier der Ü35. Auch hier „glänzten“ wieder zwei Teams mit einer Absage (Lok und Grün-Weiß). Diese kamen zumindest schon zwei Tage vorher, sodass der angesetzte Spielablauf wieder mit einer Doppelrunde zwischen An der Lache, Walschleben und Kerspleben durchgeführt werden konnte. Nach zwei Nullnummern der Walschlebener gegen An der Lache und Kerspleben, legte Lache dann mit zwei Siegen (jeweils 3:1 gegen Kerspleben und Walschleben) den Grundstein für den Hallentitel. Am Ende teilten sich acht von zehn eingesetzten Spielern des Siegers dessen neun geschossene Tore – so kam der Titel für die „Hallenfüchse“ vom Zoopark nicht von ungefähr. Und er wurde lautstark bejubelt, denn die „Lache-Familie“ stellte die Mehrzahl der anwesenden Fans. Doch auch hier hielt sich die Resonanz mit 42 zahlenden Zuschauern arg in Grenzen. Traurig, denn man hätte viele alte Fußballhasen der letzte 20 bis 30 Jahre auf dem Parkett wiedersehen können.