Erfurt. Martin Grau vom Top Team des Erfurter LAC hat sich einen Bänderriss zugezogen. Erste Rennen für Stegemann und Keiner.

Irgendetwas ist in diesem Jahr immer dazwischen gekommen. Im Winter verhinderte eine harmlose Erkältung mit einem Schnupfen die Teilnahme am Erfurt Indoor. Nun muss Martin Grau seinen Start in die Freiluftsaison mit der Weltmeisterschaft in Doha (28. September bis 6. Oktober) als Höhepunkt verschieben.

Der deutsche Meister über die 3000 Meter Hindernis knickte vor drei Tagen im Training bei einem entspannten Lauf durch den Steigerwald um und riss sich im Sprunggelenk ein Band. Damit kann er nicht wie geplant am kommenden Sonntag beim Meeting in Pliezhausen antreten. „Das ist ein Ausfall zu einer unpassenden Zeit. Ärgerlich ist die Verletzung vor allem deshalb, weil Martin zuletzt super trainiert hat“, sagte Trainer Enrico Aßmus. Der 27 Jahre alte Sportsoldat, der seit diesem Jahr für das Top Team des Erfurter LAC antritt, gehört zu den Kandidaten auf einen WM-Start. Glück im Unglück: Weil der Saisonhöhepunkt vergleichsweise spät auf dem Plan steht, bleiben noch drei Monate, um die Norm für Doha zu schaffen.

Geplant war aber, dass Grau schon in den ersten Rennen die geforderten 8:29,00 Minuten läuft, um sich dann ohne Leistungsdruck auf die Weltmeisterschaft vorzubereiten. Nun muss der Sportsoldat zunächst eine Woche mit dem Sport komplett pausieren. Dann wollen Trainer und Athlet gemeinsam mit dem Erfurter Sportarzt Gerald Lutz entscheiden, wie die nächsten Wochen verlaufen. „Ich gehe davon aus, dass Martin, zwei, drei Wochen ausfallen wird“, sagt Trainer Aßmus.

Dafür wird sein Trainingskollege Tim Stegemann in Pliezhausen über die nichtolympische 2000-m-Hindernisdistanz seinen ersten Wettbewerb der Saison bestreiten. Der ehemalige Meister, der bei der Heim-DM 2017 im Erfurter Steigerwaldstadion vor 13.600 begeisterten Zuschauern Martin Grau in einem packenden Schlussspurt auf der Zielgeraden niederrang, hat sich zurückgemeldet. Im vergangenen Sommer verletzte sich der 26-Jährige an der Achillessehne und musste auf einen Start bei den deutschen Meisterschaften in Nürnberg verzichten. „Tim hat sich im Training erfreulich gut rangekämpft“, sagte nun Trainer Aßmus.

Auch 1500-m-Spezialist Sebastian Keiner wird in Pliezhausen sein erstes Rennen in der Freiluftsaison 2019 bestreiten. Der 29-Jährige tritt auf der 1000-m-Strecke an. Sollte der gebürtige Suhler über einen längeren Zeitraum verletzungsfrei bleiben, traut ihm Trainer Aßmus auch die WM-Qualifikation (Norm: 3:36,00 Minuten) zu. Dafür aber müsste Keiner seine Bestzeit noch einmal um 0,46 Sekunden nach unten drücken. Möglicherweise wird er ja vom neuen Familienglück beflügelt. Vor drei Wochen ist Sebastian Keiner Vater geworden.