Der Machtwechsel blieb mal wieder aus. Bayern ist Meister, zum siebten Mal in Serie – alles wie erwartet. Trotzdem könnte das Saisonende für Fußball-Romantiker doch ...

Der Machtwechsel blieb mal wieder aus. Bayern ist Meister, zum siebten Mal in Serie – alles wie erwartet. Trotzdem könnte das Saisonende für Fußball-Romantiker doch noch versöhnlich werden, wenn Union Berlin im Relegationsrückspiel die gute Ausgangsposition nutzen sollte. Auch rund um Eisenach werden dem Kultclub aus Köpenick unzählige Daumen gedrückt. Bundesliga in der „Alten Försterei“, das hätte natürlich was. Gefreut habe ich mich jedoch schon vorige Woche für den SC Paderborn, obwohl die Westfalen natürlich bei weitem nicht die Tradition von Union haben. Doch dieser SCP zeigt vielen Klubs, dass es anders geht, dass man auch bei einem (Fast)-Abstieg (2016/17) einen Trainer behalten und mit ihm zweimal aufsteigen kann. Der Höhenflug ist ein kleines Fußball-Märchen in Zeiten, in denen anhand der Geldtabelle die Abschlussplätze schon vor der Saison festzustehen scheinen. Der SCP startete mit einem der geringsten Zweitliga-Etats, schoss dennoch die zweitmeisten Tore und ließ den HSV hinter sich. Hut ab!

Durchmarschierer hat es auch im Thüringer Fußball schon einige gegeben. Oft lag es nicht an der gezielten sportlichen Entwicklung der Vereine. Vielmehr waren es potente Geldgeber, die um die Jahrtausendwende beim BSV Lengenfeld oder den später Pleite gegangenen SSV Marksuhl und TSV Holzthaleben die Höhenflüge ermöglichten. In die roten Zahlen rutschte auch der FC Eisenach, dessen kometenhafter Aufstieg bis in die Oberliga kein Zufall, sondern ein teuer bezahltes Wunder war. Es verpuffte bekanntlich, weil das Umfeld gar nicht so schnell mitwachsen konnte. In Eisenach haben sie daraus gelernt und gehen mittlerweile mit eigenen Talenten einen nachhaltigeren Weg. Und der ist nicht nur erfolgreich, sondern zeigt: Auch wenig Geld kann Tore schießen!