Wien. Auf dem Weg durch die Gruppenphase des europäischen Clubwettbewerbs müssen die Thüringerinnen nach Rumänien, Kroatien und Frankreich reisen. Nordhausen indes wird keine Station sein.

Für die Fans der roten Wand eine spannende Reise in neue Orte, für die Handballerinnen des Thüringer HC eine attraktive Aufgabe: In ihrer 15. Saison auf internationalem Handball-Parkett erwartet sie ab Januar eine fordernde Gruppe, teils unbekanntes Terrain und Wiedersehen mit guten Bekannten.

Koprivnica ist in der Vergangenheit schon mehrfach Station für die Handballerinnen aus Bad Langensalza gewesen. In der Gruppenphase der European League geht es für sie aber nicht in die Stadt im Norden Kroatiens, sondern diesmal in dessen Hauptstadt. Wie die Auslosung der Gruppenphase am Donnerstag in der Zentrale des europäischen Verbandes EHF ergab, treffen die Thüringerinnen als Kopf der Gruppe B auf Lok Zagreb. Zudem müssen sie erstmals in den Südosten Rumäniens zu Dunarea Braila reisen. Auf dem erhofften Weg ins Viertelfinale wartet als dritter Kontrahent Chambray Touraine Handball. Damit kommt es unter anderem zu einem erneuten Wiedersehen mit Manon Houette, die in der Serie 2016/17 für den THC gespielt hatte.

„Es ist keine Wunschgruppe, aber auch nicht kein Worst Case, sowohl sportlich als auch reisetechnisch“, meinte THC-Manager Schenk über die Zusammenstellung der Gruppe. Trainer Herbert Müller nannte die Gruppe nach dem 32:20-Sieg seiner Österreicherinnen in der WM-Vorbereitung gegen Portugal spannend wie anspruchsvoll. Zagreb sieht er etwas in der Außenseiterrolle und als Zünglein an der Waage. Ansonsten vermutet er einen Dreikampf zwischen dem Braila, dem THC und einem in sehr guter Verfassung spielenden Chambray-Team.

Vergangenes Jahr gegen die Französinnen durchgesetzt

Im vergangenen Jahr hatten sich die THC-Handballerinnen in der Qualifikation gegen die Französinnen durchgesetzt, die aktuell an fünfter Stelle der ersten Liga rangieren. Eine schwere Prüfung erwartet sie wohl besonders beim Fünften der ersten rumänischen Liga. Die Mannschaft um Meike Schmelzer, die sieben Jahre für den THC aufgelaufen war und sich gerade mit der deutschen Nationalmannschaft auf die WM vorbereitet, hatte Bundesligist Borussia Dortmund in den dritten Qualifikationsrunde in Hin- und Rückspiel geschlagen.

Um als einer der beiden Ersten in die Runde der letzten vier vorzustoßen, muss der THC auch gegen den Zweiten der kroatischen Liga bestehen. Mit einem Heimspiel gegen Zagreb eröffnen die Thüringerinnen laut dem von der EHF unter Vorbehalt veröffentlichten Plan am 6. Januar die bis zum 18. Februar gehende Gruppenphase. Die Spiele gegen Chambray Touraine und Braila sind für den 3. sowie 17. Februar vorgesehen.

Heimspiele werden in Salza-Halle ausgetragen

Nach elf Jahren wird es zunächst keine weiteren Europacup-Gastspiele des THC in Nordhausen geben. Wie die Gesellschafter Helmut Peter und Robert Böhm erklärten, werden alle Heimspiele in der Salza-Halle ausgetragen. Helmut Peter bedauert den Rückzug aus seiner Heimstadtstadt „In der Wiedigsburghalle können wir die internationalen Anforderungen nicht erfüllen“, begründete er. Hintergrund sind vor allem technische Voraussetzungen, die derzeit nicht in dem geforderten Umfang geschaffen werden können.

Eine Sanierung der Wiedigsburghalle steht im Raum. Wenn die Bedingungen erfüllt sind, „kehren wir zurück“, so Helmut Peter. Bei großem Zuspruch aus der nordthüringer Region werde es für Fans die Möglichkeit eines Bustransfers geben, kündigt er an.

Spannende Aufgaben kommen auch auf die HSG Bensheim/Auerbach bei der ersten Teilnahme an der Euro-League-Gruppenphase zu. Nachdem sich der Bundesliga-Zweite in der Qualifikation gegen Oldenburg durchgesetzt hatte, muss sich die Mannschaft in der Gruppe C mit Gruppenkopf Neptunes Nantes (Frankreich), CS Gloria Bistritia (Rumänien) sowie MKS Lublin aus Polen auseinandersetzen.

Die Spiele in den vier Gruppen werden vom 6. Januar bis 18. Februar ausgetragen. Die ersten beiden kommen ins Viertelfinale. Das Final Four soll wie in der vergangenen Serie in Graz stattfinden.