Adenau. Beim Rhein Shiai am Nürburgring werden die Karateka des Chikara-Clubs Erfurt unter fast 1000 Sportlern Dritter der Vereinswertung. Zudem qualifizieren sich erstmals drei Chikaras für die EM.

Das Jahr 2024 war noch keine Woche alt, da machten sich 37 Athletinnen und Athleten des Karate Dojo Chikara-Club Erfurt auf den Weg zum Nürburgring. Die zwölfte Ausgabe des internationalen Rhein Shiai war das Ziel. Das Turnier findet alljährlich zu Beginn des neuen Jahres neben der legendären Rennstrecke in der Ring Arena statt. In diesem Jahr waren dort 939 Athleten aus 148 Vereinen und 19 Ländern von der U6 bis zur Mastersklasse auf. Der Chikara-Club selbst war von der U8 bis zur Leistungsklasse vertreten.

Das Besondere beim Rhein Shiai ist, dass im Round-Robin-System gekämpft wird, das heißt in den verschiedenen Gruppen kämpfen die Athleten Jeder gegen Jeden. Das bringt den großen Vorteil mit sich, ein frühes Ausscheiden zu vermeiden, viele Kämpfe zu bekommen und viel Erfahrung zu sammeln. Zudem wird vor Ort hochklassiges Training angeboten, in diesem Jahr durch die Toptrainer Shara Hubrich (deutsche Vizeweltmeisterin Leistungsklasse), Rodolfo Rodriguez Blanco (Nationaltrainer Irland) sowie Salah Mesnaoui (Nationaltrainer Belgien) organisiert.

Noch bevor die Wettkämpfe am Samstag starteten, stand jedoch noch ein weiteres Highlight auf dem Programm. Dalia Dawoud (U16 +61 kg) hatte die Möglichkeit, sich im Auskämpfen für die Europameisterschaft der Jugend, Junioren und U21 in Georgien im Februar zu qualifizieren. Nach zwei spannenden Kämpfen konnte sie sich klar gegen ihre Konkurrentin aus Rheinland-Pfalz durchsetzen (2:0; 5:1) und löste damit ihr erstes EM-Ticket. Damit steht fest: Der Chikara-Club Erfurt schickt erstmals in seiner Geschichte drei Sportler auf die internationale Bühne, um sich für Deutschland zu behaupten. Neben Dawoud gibt auch Jonas Müller (U16 -52 kg) in diesem Jahr sein EM-Debüt. Zudem startet U18-Weltmeisterin Hannah Riedel in der U21 -68 kg in Georgien.

Auf nach Georgien: Am Rande des Rhein Shiai gewann Dalia Dawoud (hier mit ihren Trainern Claudia und Swen Sattler) das Ausscheidungsduell um ihre EM-Teilnahme.
Auf nach Georgien: Am Rande des Rhein Shiai gewann Dalia Dawoud (hier mit ihren Trainern Claudia und Swen Sattler) das Ausscheidungsduell um ihre EM-Teilnahme. © Chikara-Club Erfurt

Je dreimal Gold und Silber, viermal Bronze

Diese erfreuliche Nachricht motivierte alle Athleten umso mehr, am Samstag beim Turnier alle Kräfte freizusetzten. Von den 37 Startern des Chikara-Clubs konnten zehn eine Medaille erkämpfen. Den ersten Platz errangen Nele Schmidt (U8 +120 cm), Luise Röder (U14 -42 kg) und Hannah Riedel (Leistungsklasse -68 kg). Zweite wurden Florian Braunroth (U14 -44 kg), Louisa Dietrich (U16 -47 kg) und Paul Frensel (U16 +70 kg). Bronze holten Luisa Probst (U10 -27 kg), Dalia Dawoud (U16 +61 kg), Lennox Kolley (U18 -68 kg) und Kevin Ernst (Leistungsklassen +84 kg).

Mit Silber belohnt: Paul Frensel (links) wurde in der U16 +70 kg Zweiter.
Mit Silber belohnt: Paul Frensel (links) wurde in der U16 +70 kg Zweiter. © Chikara-Club Erfurt

Dieses Ergebnis katapultierte die Erfurter auf den dritten Platz des Medaillenspiegels. Auch auf diejenigen, die den eigenen Pool gewann oder fünfte und siebte Plätze einfuhren, waren die drei Erfurter Trainer Swen Sattler, Claudia Sattler und Niclas Spott – in der Sportlerbetreuung durch die selbst aktiven Kevin Ernst und Hannah Riedel unterstützt – stolz. Auch Eltern und die Jugend des Vereins unterstützten die Erfurter Wettkämpfer vor Ort nach Kräften. Lena Sattler war zudem unter den über 100 Kampfrichtern dabei.