Berlin. Der FC Rot-Weiß Erfurt hat bei Viktoria Berlin eine Halbzeit in Überzahl gespielt. Trotz klarer Überlegenheit reichte es nur zu einem 0:0.

Eine ganze Halbzeit agierte der FC Rot-Weiß Erfurt in Überzahl. Im Nachholspiel bei Viktoria Berlin allerdings reichte das nicht zum Sieg. Mit dem 0:0 erkämpften sich die Thüringer immerhin einen Auswärtspunkt.

Erfurt trat mit einigen Änderungen in der Startelf an. Romarjo Hajrulla (Pferdekuss) und Daniel Muteba (Zerrung in der Kniekehle) saßen erst gar nicht im Bus nach Berlin. Dafür standen Noah Gabriel Simic und der zuletzt gesperrte Til Schwarz in der Startformation. Auch in der Abwehr tauschte Trainer Fabian Gerber. Auf der rechten Seite spielte Ismael Mansaray für Paul Lehmann. Im Mittelfeld kehrte Daniel Krasucki in den Kader zurück und durfte gleich von Beginn an ran. Kay Seidemann indes saß zunächst auf der Bank.

Für Viktoria Berlin war es nach zahlreichen Ausfällen das erste Heimspiel im Stadion Lichterfelde seit dem 3. November. Der einstige Drittligist brauchte einige Zeit, um sich auf dem heimischen Rasen zu akklimatisieren. Erst vier Niederlagen kassierten die Berliner in dieser Saison. Gegen Erfurt jedoch kamen die Gastgeber nur zu zwei Chancen in der ersten Halbzeit.

RWE-Torwart Schellenberg entschärft zwei Berliner Chancen

Aber beim Schuss von Lucas Falcao in der 13. Minute lag RWE-Torhüter Lukas Schellenberg ebenso richtig in der Luft und konnte abwehren, wie kurz vor der Pause, als es der Viktoria-Torjäger ein zweites Mal mit einem Distanzschuss probierte.

Nur vier Tage nach dem enttäuschenden 0:5 in Zwickau war der FC Rot-Weiß derweil auf Wiedergutmachung aus. Zwar konnte sich Erfurt kaum eine echte Torchance erarbeiten. Michael Seatons Möglichkeit (22.) und Krasuckis Schuss (22.) waren keine Gefahr für den Gegner. Aber die Rot-Weiß-Elf ließ sich nicht hinten einschnüren.

Rot-Weiß eine Halbzeit in Überzahl

Selten gab es einen Regionalliga-Kick mit so wenigen Chancen in den ersten 45 Minuten. Trotzdem erlebten die Zuschauer noch vor der Pause einen echten Aufreger. Nach einem Laufduell von Krasucki mit einem Berliner Gegenspieler schien die Situation bereinigt, als der Ball im Toraus landete. Aber es kam zu einer Rudelbildung. Erfurts Angreifer Artur Mergel wollte schlichten, wurde von Berlins Fatih Baca allerdings umgestoßen, der von Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer wegen dieser Tätlichkeit die Rote Karte sah.

RWE-Kapitän Andrey Startsev (links) im Duell mit Berlins Meisour Mohamed.
RWE-Kapitän Andrey Startsev (links) im Duell mit Berlins Meisour Mohamed. © Sebastian Räppold

Erfurt spielte daraufhin die komplette zweite Halbzeit mit einem Mann mehr – und wurde in Überzahl wesentlich mutiger. Fast wäre Rot-Weiß direkt nach der Pause in Führung gegangen. Eine Flanke von Mergel konnte Berlins Torwart Florian Horenburg nur wegfausten. Den zurückspringenden Ball aber brachte Simic nicht im leeren Tor unter (47.).

Wenig später besaß Mergel die nächste Möglichkeit. Aber sein Schuss blieb in der Berliner Abwehr hängen (56.), und auch Simic hatte beim Nachschuss kein Glück. Wie auf dem Rasen hatten die Erfurter Fans auf den sonst spärlich besetzten Tribünen – nur 842 Zuschauer waren ins Stadion Lichterfelde gekommen – klar die Oberhand übernommen. Rot-Weiß war nun drückend überlegen.

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Viktoria sah sich die meiste Zeit in die eigene Hälfte gedrängt. Allerdings wusste die Mannschaft jene Überlegenheit nicht zu nutzen. Entweder stand ein Gegenspieler im Weg oder der Ball sprang vom Fuß. Erfurt versuchte in der Schlussphase alles – und beorderte sogar den baumlangen Innenverteidiger Lucas Zeller für Kopfbälle nach ganz vorne. Aber die Berliner retteten das Remis über die Zeit.