Halle/Saale. Die für den LC Jena startende Kugelstoßerin schnappt sich den Titel mit persönlicher Bestleistung.

Jetzt hat es endlich geklappt: Bei den Deutschen Winterwurfmeisterschaften mit Kugelstoßen (U20) in Halle/Saale durfte sich Nachwuchs-Kugelstoßerin Chantal Rimke erstmals über einen deutschen Meistertitel freuen. Obendrein gab es noch Bronze für Alexander Brehm im Hammerwerfen der Jugend U18.

Vorgelegt hatte Rimke. Um den Talenten einen Doppelstart im Diskuswurf und Kugelstoßen zu ermöglichen, fanden die Wettbewerbe im Kugelstoßen im Rahmen der deutschen Winterwurfmeisterschaften in Halle/Saale statt. In der Leichtathletikhalle kämpften die Kugelstoß-Talente um Gold, Silber und Bronze. Vorn dran Chantal Rimke, die mit der besten Meldeleistung als Goldhoffnung in die Konkurrenz startete. „Der erste Versuch war nicht so gut getroffen“, sagte die 18-Jährige zu ihrem Auftakt mit 14,43 Metern.

15,76 m – persönliche Bestmarke von Rimke

Derweil setzte sich Emily Scherf (SC Neubrandenburg) mit 15,11 Metern an die Spitze. Der Konter folgte, und wie: Rimke steigerte sich im zweiten Versuch auf 15,76 Meter und setzte sich mit dieser persönlichen Bestleistung deutlich an die Spitze des Feldes. „Ich habe gesehen, was Emily gestoßen hat. Da wollte ich schon weiter stoßen. Man weiß ja, was man kann. Aber viel kam dann auch von mir, wo ich mir gesagt habe, jetzt musst du nochmal einen nachlegen“, erklärte die Dritte der U20-EM.

In den weiteren Durchgängen folgte keine Steigerung mehr. „Ich wollte da einfach zu viel. Der eine gute Versuch stand, damit war ich schon voll zufrieden.“ Und dieser reichte zum Titel, ihr erster auf nationaler Ebene. „Die Medaille fühlt sich schon gut an. Für mich ein sehr erleichterndes Gefühl, ich freue mich sehr.“

Und diese Medaille ist ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Sommer, wo mit den U20-Weltmeisterschaften in Lima (Peru, 26. bis 31. August) der internationale Höhepunkt für diese Talente auf dem Programm steht. Die Qualifikation dafür beginnt am 1. April. Gefordert sind 15,25 Meter. Diese Weite hatte Rimke in der Hallensaison bereits mehrfach übertroffen. Das gibt nun reichlich Hoffnung für den Sommer. „Das war wichtig. Nicht wie im vergangenen Jahr, als wir der Norm für die U20-EM hinterhergerannt sind. Jetzt hat sie die geforderte Norm bereits mehrfach in der Halle übertroffen. Ich denke, dass sie in die Freiluft-Wettkämpfe vom Kopf her ein wenig lockerer herangehen kann und die 15,25 Meter nicht so eine Barriere sind“, sagte ihre Trainerin Petra Felke, die sich unheimlich stolz zeigte. „Sie hat Bestleistung gestoßen und ihre Jahreszielstellung erfüllt. Davor kann man nur den Hut ziehen. Sie hat eine tolle Wettkampfsaison gehabt.“

Ab April stehen dann Abi-Prüfungen an

Spannend wird es ab April, wenn die heiße Phase der Abi-Prüfungen beginnt und parallel die Vorbereitung auf die Sommersaison. „Das wird schon irgendwie. Ich versuche einfach alles unter einen Hut zu bekommen“, gibt sich Chantal Rimke zuversichtlich.

Am Finaltag der nationalen Titelkämpfe zog Alexander Brehm (Erfurter LAC) mit Bronze im Hammerwurf der Jugend U18 nach. Er bugsierte seinen 5-Kilo-Hammer in der zweiten Runde auf die neue Bestweite von 56,64 Meter. Es sollte auch nur bei diesem einen gültigen Versuch bleiben.

„Mit der Weite bin ich zufrieden, aber ich hätte mir mehr gültige Versuche gewünscht. Ich hatte technisch ein paar Probleme“, erklärte er das Manko. Die Bronzemedaille nahm er trotzdem gern mit und widmete diese einer ganz speziellen Person: „Es ist schon ein schönes Gefühl, weil sie für meinen verstorbenen Urgroßvater ist. Ich habe mit der Medaille nicht wirklich gerechnet, weil es ja zu den Top-Jungs wie Max Baier und André Rommel doch ein paar Meter mehr sind.“