Marco Alles beleuchtet die sportliche Situation im zweiten Regionalliga-Jahr bei den Erfurtern.

Es sind immer wiederkehrende Mienen bei den Rot-Weißen; eine Melange aus Verärgerung und Ratlosigkeit. Und es sind immer die gleichen Reflexe, mit denen Spieler und Trainer versuchen, ein enttäuschendes Ergebnis wie das 2:2 gegen den Aufsteiger FC Eilenburg zu erklären: Ei­gentlich sind wir viel besser, haben die PS nur nicht dauerhaft auf den Platz bekommen. Das nächste Mal funktioniert es bestimmt.

Klare Botschaften vor der Kurve: Die Fans schwören die Mannschaft auf das Derby ein.
Klare Botschaften vor der Kurve: Die Fans schwören die Mannschaft auf das Derby ein. © Frank Steinhorst

Doch wie viel ist ein Motor wert, mit dem man zwar die eine oder andere Runden-Bestzeit aufstellt; der aber genauso oft stottert oder gar aussteigt? Auf das gesamte Rennen gesehen: nichts. Wenn es an Konstanz und Zuverlässigkeit mangelt, rollt man allenfalls im grauen Mittelmaß des Feldes mit. Nicht mehr und nicht weniger.

Wer den FC Rot-Weiß nach dem vielversprechenden Start ins neue Jahr (sieben Punkte aus drei Spielen) auf dem Weg nach oben wähnte, sieht sich getäuscht. Den folgenden fünf Partien entsprangen ganze drei Zähler; und die Flut von 13 Gegentoren offenbart: Dieses Team hat nicht nur ein Mentalitätsproblem. Läuft es nicht rund, ergibt es sich in trauriger Regelmäßigkeit seinem Schicksal. Es fehlt auch an der Qualität, höheren Ansprüchen in der Liga zu genügen.

Das ist im zweiten Jahr nach dem Aufstieg keine Tragödie, gehört aber zur Wahrheit – und zur Beurteilung der Perspektive eines jeden Einzelnen.