Erfurt. Steffen Eß über einen Hoffnung weckenden Auftritt der DFB-Elf vor der Heim-EM.

Kein Wort von Rückschlag, Blamage oder Tiefpunkt, kein Beschreiben alter Schwächen. Stattdessen viel Lob und Freude, wo Frust über Monate die Meldungen diktierte. Und mehr Hoffnung für den Sommer.

„Toni, der Große“, wie die Süddeutsche Zeitung den Rückkehrer ins DFB-Trikot feiert, und seine zaubernde Offensive nähren die Zuversicht, dass die Heim-EM Land und Leute mitreißt.

Der begeisternde Frankreich-Auftritt hilft nicht nur dem Fußball. 81 Tage vorm Eröffnungsspiel scheint die Vorfreude auf ein großes Fest noch weit weg. Dafür: Unentwegt Meldungen von Zugausfällen, von blockierten Zufahrten, von Unmut, streikendem Personal und vom Abschwung der Wirtschaftsleistung.

Florian Wirtz bejubelt sein Blitztor.
Florian Wirtz bejubelt sein Blitztor. © imago/ActionPictures | IMAGO

Es wird freilich mehr brauchen als Fußball, um die Menschen zufriedener zu machen. Und es bedarf vor allem mehr als ein gutes Spiel von Kroos und Co., um zehn triste Auftritte wegwischen zu können. Insofern wird die DFB-Elf an diesem Dienstag gegen die Niederlande an ihrer Leistung gegen Frankreich gemessen. Ein Sieg macht eben noch keinen schönen Sommer, schafft aber dennoch Mut.

EM-Freude wird aufkommen. So viel ist sicher, weil der Fußball es immer schafft, Sorgen zu verdrängen. Ob es ein zweites Märchen wird?

Gut gebrauchen könnte es das Land mit seinen großen Olympia-Plänen. Und vor allem der deutsche Fußball selbst.