Axel Lukacsek über den DFB-Pokal als Marktplatz der Sensationen.

Das Endspiel in Berlin ist komplett – und liefert eine selten gesehene Komponente. Erst zum dritten Mal in diesem Jahrtausend zog mit Kaiserslautern wieder ein unterklassiger Verein ins Endspiel um den DFB-Pokal ein. Dass im Halbfinale erstmals überhaupt mit Leverkusen nur ein Erstligist auf dem Platz stand, war gar ein Novum.

Jene statistischen Details belegen, dass der nationale Cup nichts an seiner Attraktivität eingebüßt hat. Ganz Fußball-Deutschland hat darüber gesprochen, wie Saarbrücken drei Bundesligisten aus dem Rennen geworfen hat.

Die Spieler des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern bejubeln den Einzug ins Pokalfinale.
Die Spieler des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern bejubeln den Einzug ins Pokalfinale. © Uwe Anspach/dpa

Dass auch die Leistungen der Underdogs begeistern, haben die Halbfinals bewiesen. Das Duell zwischen Saarbrücken und Kaiserslautern sahen im Fernsehen mehr Zuschauer als tags darauf den vorhersehbaren Triumph des Bundesliga-Spitzenreiters aus Leverkusen. Schon im Februar war dieser erstaunliche Trend zu erkennen. Damals waren am 22. Spieltag in den Stadien der 2. Bundesliga mehr Besucher gezählt worden als im Oberhaus.

So wurde in dieser Saison die Bedeutung des DFB-Pokals gestärkt – der Kommerzialisierung des Profifußballs zum Trotz. Dass einst die Reform abgeschmettert wurde, die international spielenden Klubs von der Erstrunden-Teilnahme zu befreien, war richtig. So ist der DFB-Pokal das letzte Refugium, dass das Herz eines jeden Fußballromantikers höher schlagen lässt.

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