Erfurt. Mit Natsuki Aizawa wechselt eine der tragenden Spielerinnen der japanischen Nationalmannschaft zu den Thüringer Handballerinnen. Trainer Herbert Müller spricht von so etwas wie einem Glücksfall.

Yuki Tanabe zieht einen Schlussstrich hinter ihren Weg in der Handball-Bundesliga, eine weitere Japanerin wird zum THC stoßen. Natsuki Aizawa soll ab Sommer nicht nur Tore werfen, sondern gleichermaßen das Spiel der Thüringerinnen gestalten. Den Zugang gab der Verein drei Tage vor dem Auswärtsspiel an diesem Sonntag in Buxtehude (15 Uhr) bekannt.

Bei dem Namen der 25-jährigen Mitte-Spielerin gerät THC-Trainer Herbert Müller ins Schwärmen. „Sie ist eine Mitte-Spielerin, die ein Spiel sehr gut lesen kann, die die Bälle sehr gut verteilen kann, die sehr gut werfen kann. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass sie sich bei uns zur Unterschied-Spielerin entwickeln kann“, hob er die Fähigkeiten der Nationalspielerin und sprach von so etwas wie einem Glücksfall, die für die kommende Saison gewonnen zu haben.

Empfehlung mit zehn Toren im Duell gegen die DHB-Auswahl

Wie Yuki Tanabe bei ihrem Wechsel nach dem olympischen Turnier von Tokio nach Deutschland kommt die Auswahlspielerin vom Team Hokkoku Bank. Die sogenannten „Honigbienen“ spielen als Erster um die Meisterschaft in Japans Handball-Liga mit. Gerade aber auch bei der Weltmeisterschaft und nicht zuletzt bei der Olympia-Qualifikation hat sie eine prägende Visitenkarte überlassen. Mit zehn Toren ragte sie etwa im WM-Vorrunden-Duell gegen Deutschland heraus. Insgesamt elf Treffer erzielte sie in der vergangenen Woche gegen Schweden und Ungarn. An ihr lag es gewiss nicht, dass Japans Auswahl in ihrer Gruppe diesen beiden europäischen Teams den Vortritt auf dem Weg nach Paris lassen musste.

Während die ebenfalls zum THC wechselnde ungarische Rückraumspielerin Csenge Kuczora (Vác) etwa mit ihrem Team beim Spektakel an der Seine dabei sein wird und erst später in Thüringen aufschlägt, kann Aizawa die Vorbereitung bei den Thüringerinnen von Beginn an mit bestreiten.

Auch interessant

Bereits vor einem Jahr war Herbert Müller auf die japanische Aufbauspielerin in einem Duell mit Südkorea aufmerksam geworden. Yuki Tanabe hat geholfen, den Kontakt herzustellen. Die Linksaußen, die vor einiger Zeit geheiratet hat, wird nach der Serie ihre Laufbahn beenden.

Zuvor aber soll mit dem Thüringer HC der Sprung aufs Podium zum Ende der Meisterschaft gelingen. Ein Sieg am Sonntag beim Uraltrivalen Buxtehude zum Wiedereinstieg nach der Nationalmannschaftspause wäre dafür Voraussetzung.