Orljonok/Bad Sulza. Warum Motocross-WM-Fahrer Henry Jacobi beim ersten Rennen in Russland von einer Werbeband besiegt wurde.

Zum langersehnten Saisonstart der Weltmeisterschaft ging es für den Bad Sulzaer Motocross-Fahrer Henry Jacobi ins russische Orlyonok. Der malerisch gelegene Hartboden-Kurs am östlichen Ufer des Schwarzen Meeres war Schauplatz des anstehenden Kräftemessens der MXGP-Piloten.

„Wir mussten alle sehr lange auf das erste Rennen warten, aber jetzt geht es endlich los und ich freue mich auf mein Bike zu steigen“, meinte Jacobi noch vor den Rennen. Auch in diesem Jahr beginnt der Veranstaltungstag mit einer Kombination aus einem Freien- und einem Zeittraining. Das Training lief wie geplant für den Thüringer. Er versuchte, sich möglichst schnell auf die Streckenbedingungen einzustellen und belegte am Ende der Session den achten Platz. Anschließend ging es für die Piloten zum Qualifying. „Position 16 ist ok, denn ich bin mit meiner Zeit zufrieden. Die Leistungsdichte ist schon brutal in diesem Jahr. Da liegen die ersten sechszehn Fahrer innerhalb von zwei Sekunden zusammen. Das werden spannende Rennen“, sagte er nach der Qualifikation.

Der Start zum ersten Lauf der Saison verlief gut für den Fahrer des JM Honda Racing Teams. Er kam gut aus dem Startgatter und konnte sich auf Platz zehn einreihen. Diese Position hielt er einige Runden, bis ihn ein technischer Defekt ereilte. „Schade, ich hatte das Gefühl, ich konnte das Tempo vorne gut mitgehen, aber dann ist die Kette vom Kettenblatt gerutscht, wahrscheinlich ist dabei die Schaltwelle kaputt gegangen und ich musste das Motorrad abstellen“, sagte Jacobi enttäuscht.

Auch das zweite Rennen lief alles andere als gut für den 24-Jährigen. Beim Start zeigte der Förderpilot des ADAC Hessen-Thüringen erneut eine starke Reaktion und war mit seiner Honda CRF 450 bereits in den Top vier angekommen, da kam es zu einem leichten Tumult zwischen einigen Fahrern und Jacobi musste, um einen Unfall zu vermeiden, zurückstecken. Das kostete ihn einige Positionen. Auf seinem Weg nach vorne kam es dann zum Sturz. „Ich bin eigentlich nur leicht umgefallen, nichts Schlimmes. Dabei hat sich aber das Motorrad so in einem Werbebanner verhakt, dass ich es nicht mehr frei bekommen habe. Ich habe gezerrt und gezogen und sogar versucht das Banner irgendwie kaputt zu machen, aber ich hatte keine Chance“, sagte der Bad Sulzaer. „Ich habe zweimal keine Punkte geholt – das ist natürlich das denkbar schlechteste Ergebnis. Meine Zeiten und meine Starts waren aber gut, deshalb hoffe ich, dass wir in zwei Wochen in England viele Punkte einfahren können“, sagte er abschließend.