Drei Tage nach dem unglücklichen 3:4 nach Penalty in Krefeld wollten die Thüringer im Ostderby die EXA Icefighters Leipzig auf Abstand halten - doch für den Sieg reichte es am Ende nicht.

Lange Zeit waren die Black Dragons Erfurt in der Eishockey-Oberliga Nord auf Kurs Heimsieg. Drei Tage nach dem unglücklichen 3:4 nach Penalty in Krefeld wollten die Thüringer im Ostderby die EXA Icefighters Leipzig auf Abstand halten und lagen lange aus Kurs. Doch weder ein 3:1 noch ein 4:3 kurz vor Schluss reichten für den Sieg.

Leipzig glich 15 Sekunden vor der Endsirene aus, rettete sich in die Verlängerung und erzielte dort das Siegtor. Die Partie nahm sofort Fahrt auf. Nicht mal eine Minute war gespielt, da sah der Erfurter Sean-Alexander Fischer wegen Hakens eine 2-Minutenstrafe. Rund zehn Minuten später erwischte es dann auch den ersten Gästeakteur. Profitieren konnte daraus jedoch vorerst kein Team. Erst als Erfurt wieder einmal in Unterzahl agierte – allein im ersten Drittel standen vier zu Buche – schlugen die Icefighters zu. So war es Florian Eichelkraut, der eine Vorarbeit von Michal Velecky nutzte und zum 0:1 traf (18:45 min).

Dies ging unterm Strich in Ordnung, weil Leipzig deutlich mehr Torschüsse zu verzeichnen hatte. Im zweiten Drittel waren die Gastgeber dann jedoch putzmunter und rissen das Spielgeschehen an sich. Dies zahlte sich schnell aus. Nach 21:57 min erzielte Kapitän Thomas Schmid den Ausgleich, Felix Schümann setzte ihn in Szene. Im Gegensatz zu den ersten zwanzig Minuten kamen beide Mannschaften mit deutlich weniger Strafen aus. Erfurt musste überhaupt nicht ins Unterzahlspiel. Dafür gelang nach rund einer halben Stunde die Führung. Der auf das Tor zustürmende Arnoldas Bosas umkurvte Keeper Patrick Glatzel und schob zum 2:1 ein (31:42 min).

Als im Abschlussdrittel wiederum Bosas den Puck versenkte – diesmal hatte ihn Fischer bedient – stand Erfurt durch das 3:1 kurz vor dem Sieg. Doch in der Folge nahm das Drama seinen Lauf. Zweimal gerieten die Drachen in Unterzahl, zweimal bestrafte Leipzig die Situation sofort durch zwei Tore innerhalb von nicht einmal einer Minute (53:51 min, 54:22 min) und so stand es 3:3. Bot der Spielverlauf bis dahin schon Spannung, setzte beide Teams kurz vor dem Ende einen drauf. Zunächst brachte Viktor Beck die Erfurter wiederholt in Führung (Petr Gulda/59:07 min), dann schnürte Hannes Albrecht ebenso seinen Doppelpack und brachte Leipzig zurück (59:45 min). Es ging also in die Verlängerung und es kam, wie es kommen musste. Die Sachsen trafen per Golden Goal und nahmen so einen nicht mehr geglaubten Erfolg mit nach Hause. Bereits am Sonntag sind die Black Dragons erneut gefordert. Wiederholt steht ein Derby vor der Tür. Die Reise geht zu den Saale Bulls Halle, Anpfiff ist 17 Uhr. Halle gewann am Freitag gegen die Hammer Eisbären aus Hamm 6:3 und ist Dritter.