St. Moritz. Der Erfurter Bob-Pilot Hans-Peter Hannighofer und Christian Röder holen nach 14 Jahren wieder einen Junioren-Weltmeistertitel nach Thüringen.

Die Nerven hielten. Auf der Natureisbahn von St. Moritz raste Hans-Peter Hannighofer mit Anschieber Christian Röder zum ersten Junioren-Weltmeistertitel für Thüringen seit 14 Jahren. 2007 hatte der spätere Weltmeister Maximilian Arndt zuletzt Gold bei den unter 26-Jährigen geholt.

Es war eine Triumphfahrt für das 23 Jahre alte Erfurter Duo. Nach dem ersten Durchgang lag Hannighofer zeitgleich mit dem weltcuperfahrenen Schweizer Lokalmatador Michael Vogt in Führung. Doch dann drehten die Thüringer auf. Bestzeit am Start und kein Fehler in der Bahn – mit 0,30 Sekunden Vorsprung feierte der frühere Diskuswerfer Hannighofer den ersten Titel seiner jungen Karriere. Als Belohnung gab es die Wildcard für die „große WM“ in zwei Wochen in Altenberg. Dort darf Hannighofer im Zweier als vierter deutscher Schlitten antreten.

Sein Trainer Martin Putze verfolgte das spannende Duell im Eis zuhause und jubelte. „Die Eier, noch mal einen draufzulegen, musst du erstmal haben“, meinte der Olympiasieger von 2006 im Lange-Vierer. „Thüringens Bobtradition ist eben nicht am Ende, wie viele nach Arndts Rücktritt schon glaubten“, sagte der Coach.

Sonnebergs Jonas Jannusch kam auf Rang fünf und kämpft nun am Sonntag in St. Moritz wie Hannighofer um die Vierer-Medaillen.

Auch bei den Frauen ging die deutsche Taktik auf. Die schon im Weltcup dreimal siegreiche Laura Nolte (Winterberg) eroberte mit Deborah Levi den Titel vor Hannighofers Freundin Lisa Buckwitz mit Cynthia Kwafi. Damit darf das deutsche Team in Altenberg nun mit all seinen vier Top-Pilotinnen, darunter Oberhofs Olympiasiegerin Mariama Jamanka, antreten.

Weltcup-Debüt für Thüringer Skeletoni Griebel

Auch bei den Skeletonis hoffen die WM-Kandidaten auf deutsche Junioren-WM-Titel, damit ein Quartett bei der WM starten kann. Am Freitag durften sich die in der Selektion unterlegenen Sophia Griebel (Suhl) und Axel Jungk (Dresden) am Königssee erstmals im Weltcup beweisen. Griebel wurde in einem turbulenten Rennen nur Elfte.

Die nach dem ersten Lauf führende Weltmeisterin Tina Hermann (Berchtesgaden) stürzte auf der enorm schnellen Eispiste fast und fiel auf Rang zehn zurück. Jacqueline Lölling (Hochsauerland) nutzte das zu ihrem ersten Saisonsieg.

Oberhofs Weltmeister Christopher Grotheer hielt in der erstmals komplett versammelten Weltelite als Sechster gut mit. In der Topform ist der Winterberger Alexander Gassner, der zum zweiten Mal in Folge siegte. Jungk wurde Vierter.