Gera. Mario Oehme, Cheftrainer bei Integra Gera, freut sich über das Teilnehmerplus und sieht nicht nur die Ergebnisse

„Zur letzten Landesmeisterschaft im Sommer hatten wir weniger Starter. Der Zuwachs ist beeindruckend, zumal wirklich jeder Teilnehmer profitieren kann. Dabei geht es gar nicht in erster Linie um die Ergebnisse, sondern um den regen Austausch von Erfahrungen. Und das braucht jeder Schütze - egal ob leistungssportlich und freizeitsportlich unterwegs“, sagt Mario Oehme.

Der 55-Jährige muss es wissen. Der Rollstuhlfahrer ist nicht nur Vorsitzender und Cheftrainer bei Integra Gera, sondern auch zweifacher Paralympicssieger von 1996 und 2004 sowie 2019 Deutscher Meister der Master-Alterklasse mit dem Recurve-Bogen, weshalb er auch zum Thüringer Behindertensportler dieses Jahres gewählt werden kann. 62 Bogenschützen aus Gera, Paitzdorf, Schkölen, Altenburg und Gotha hatten sich bei der Kreismeisterschaft in der Tinzer Sporthalle eingefunden, die optimale Bedingungen für den Bogensport bietet. „Es ist warm und hell in der Halle. Wir müssen die Scheiben nicht mehr mühsam abtransportieren. Alles macht mehr Spaß. Dadurch sind wir ein ganzes Stück nach vorn gekommen“, bedankte sich Mario Oehme bei der Stadt Gera.

Dementsprechend groß war der Andrang. Erstmals musste in zwei Durchgängen geschossen werden. Für das beste Ergebnis am Vormittag sorgte Hannes Fuhrmeister. Der 20-jährige Dritte der diesjährigen deutschen Jugend-Meisterschaften in der U 20 vom Ausrichter Integra Gera schoss in der Klasse Recurve Junioren 540 Ringe. „Nach eineinhalb Monaten Trainingspause bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Dienstag hatte ich zum ersten Mal seit langem wieder trainiert und war richtig schlecht. Am Freitag lief es dann schon besser“, meinte Hannes Fuhrmeister, der ab 2020 zu den Herren wechselt und in Tinz im zweiten Durchgang als Kampfrichter fungierte.

Nur einer konnte ihn vom Gesamtergebnis her überflügeln. Michael Hofmann vom BSV Paitzdorf empfahl sich in der Compound-Klasse der Herren mit 566 Ringen. Mit dem Recurvebogen behielt bei der Herren Fritz Höfer (529) vor seinem Geraer Vereinskollegen Robert Hohlbein (520) die Oberhand.

Die Geraerin Sandra Dölitzscher, Sechste der Deutschen Meisterschaften für Bögen ohne Visier in Schwedt setzte sich mit dem Blankbogen der Damen gegen die damalige Bronzemedaillengewinnerin Ellen Klotz durch. Im Nachwuchs-Durchgang übertrafen weitere Schützen die 500er Marke. Der Paitzdorfer Lenny Keil (Schüler B) trumpfte mit dem Compound-Bogen mit 515 Ringen auf. In der gleichen Altersklasse überzeugte auch der Geraer Jakob Wenzel Bierbaum, der mit dem Blankbogen 506 Ringe erzielte. Der Altenburger Pascal Hagel von der BSG Thüringen gewann in der Para-ID Target mit starken 529 Ringen.