Gräfenroda. Gräfenrodaer Gewichtheber hoffen auf Trainingstart ab 7. März und Bundesliga-Auftakt am 24. April gegen Suhl – ZDF zu Gast

Nun steht fest. Im Gewichtheben soll es für die 1. und 2. Bundesliga doch eine Saison geben. Der Bundesliga-Ausschuss des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber hat in Abstimmung mit den Vereinen entschieden, eine „Kurzvariante der Bundesliga“ durchzuführen und am 19. Juni sogar einen Deutschen Meister zu ermitteln. Für die Heber soll die Runde am 24. April beginnen.

Während in der 1. Bundesliga nur sechs Vereine in zwei Gruppen starten wollen, ist die 2. Bundesliga mit je vier Vereinen in drei Staffeln stark aufgestellt. In Gruppe B starten die beiden Thüringer Vereine AC Suhl und der SV 90 Gräfenroda mit Weinheim und Roding II in die Runde. Aus der ursprünglichen Staffel verzichten der AC Vogtland Plauen/Rodewisch, der TSV Waldkirchen und der 1. AC Weiden. Statt 10. April soll dort nun am 24. April gestartet werden. Saisonende könnte hier der 22. Mai sein.

Das verschaffe den Athleten und Vereinen zwei Wochen mehr Zeit. Aber derzeit ist aufgrund der aktuellen Verlängerung des Lockdowns in Thüringen bis einschließlich 7. März in beiden Thüringer Vereinen kein Training möglich. „Nur da, während Training in den anderen Regionen unserer Staffel schon möglich ist“, so René Holtmann. Der Gewichtheber-Chef des SV 90 Gräfenroda, der dies gestern Nachmittag beim Besuch des ZDF in Gräfenroda genauso ansprach, wie die für leistungsorientierte Sportvereine derzeit schwierige Situation, machte beim Verband gleich eine Forderung auf: „Wir wollen mit dem Thüringenderby starten! Das wäre durch den Trainingsrückstand nur fair..."

Die Teilnahme an dieser „Übergangsrunde“ war den Vereinen freigestellt. 2020/21 gibt es weder Auf- noch Absteiger. Die 1. Bundesliga startet mit Mutterstadt, Speyer, Samswegen, Obrigheim, Roding und Schwedt. In der 2. Bundesliga gehen in Gruppe A Germania St. Ilgen, Speyer II, der KSV Grünstadt und der TSV Heinsheim an die Hanteln. In der Gruppe C starten der AC Potsdam, Meißen, Berliner TSC und Empor Berlin.
Selbst weitere Kurz-, der Kurzvariante liegen in der Schublade. BVDG-Vizepräsident Jürgen Spieß: „Ich hoffe, dass die Pandemie uns die Runde wie geplant durchführen lässt. Bei den Terminen und der Ausrichtungsform werden wir flexibel bleiben.“

Gekämpft wird in einer einfachen Runde. „Sofern Präsenzwettkämpfe nicht gelingen, werden auch Onlinewettkämpfe anerkannt“, so Spieß. Zuvor gäbe es drei Alternativ-Varianten. Neben der normalen Ausrichtung ist der Tausch des Heimrechts, oder die Möglichkeit eines Blockwettkampfes zu prüfen. Erst die letzte Variante wären Online-Wettkämpfe. „Die verkürzte Saison wird den Namen Bundesliga beibehalten, da sonst Gefahr bestanden hätte noch weiter aus dem Fokus des öffentlichen Interesses zu geraten“, so Spieß.

Gerade für einige Gräfenrodaer Heber ist Bundesliga-Durchführung enorm wichtig, gilt es doch Kadereinstufungen für 2021 zu bestätigen und für André Langkabel geht es besonders darum, seine sieben fehlenden Zweikampf-Kilogramm zur U23-EM-Norm schnell wettzumachen, obwohl die U23-EM erst vom 22. September bis 3. Oktober im finnischen Rovaniemi stattfindet. Das ist möglich, erfordert aber Wettkampfpraxis.

Ursprünglich sollte die aktuelle Bundesliga-Saison die eigentlich am 21. November 2020 starten sollte, am 6. Februar für den SV 90 Gräfenroda in einem ersten Heimkampf gegen den 1. AC 1897 Weiden starten. „Das war aussichtslos, aber wir wollten auch eine generelle Absage der Saison unbedingt vermeiden“, so Gräfenrodas Trainer René Holtmann. Grundvoraussetzung für den Neustart war eine für Kraftsportler ausreichende Zeit zur Trainingsvorbereitung. Holtmann: „Vier Wochen nach Öffnung der Trainingshallen ist unumgänglich, da waren sich alle Bundesliga-Vereine einig.“ Daran soll sich auch nichts ändern.

Nun hat der Bundesliga-Ausschuss sich mit den Vereinen auf diese Kurzvariante der Bundesliga-Saison geeinigt, die allerdings voch entscheidende Corona-Lockerungen erfordert.

BVDG-Vizepräsident Jürgen Spieß: „Die Kurzvariante lässt auch noch geringe Terminverschiebungen zu, so dass kurzfristig und flexibel auf eine weitere Lockdown-Verlängerung reagiert werden könnte, ohne mit den Überlegungen erneut von vorne anfangen zu müssen.“