Ehrenhain. Bisher war der Thüringenligist davon ausgegangen, nicht im Lostopf um den Fußball-Landespokal zu sein – doch nun ist der Finaleinzug möglich.

Beim SV 1879 Ehrenhain gab es am Montag rund um das Training nur ein Thema. Das Los im Thüringenpokal-Halbfinale, das dem Thüringenligisten aus dem Altenburger Land den FSV Martinroda bescherte.

„Bis Sonntag haben wir gar nicht gewusst, dass wir überhaupt in der Lostrommel sind“, sagt Trainer Jörg Böckel. Der Coach der Ehrenhainer war davon ausgegangen, „wer sich sportlich nicht qualifiziert hat, der kann auch nicht das Halbfinale spielen“. Die Ehrenhainer hatten im November im Viertelfinale gegen den FC Rot-Weiß Erfurt mit 1:4 verloren, aber der Regionalligist stellte nun den Spielbetrieb ein, plant in der Oberliga einen Neuanfang. „Das ist eine Pokalrunde wie sie wohl ihresgleichen sucht. Das hat es noch nicht gegeben“, sagt der Trainer und wundert sich auch, dass Wacker Nordhausen einfach so weitermachen kann. Im Viertelfinale hatte der Regionalligist den FC Motor Zeulenroda mit 7:0 aus dem Pokal geschossen, „mit einer Mannschaft, die sie sich gar nicht hätten leisten können“.

Wie auch immer. Jörg Böckel und die Ehrenhainer nehmen die zweite Pokal-Chance dankend und mit großer Freude an. „Wenn wir ein Wunschlos gehabt hätten, dann Martinroda.“ Der 37-Jährige sieht die Halbfinalpartie als ein Spiel auf Augenhöhe. „Wir kennen Martinroda noch aus den Spielen in der Thüringenliga“, sagt der Coach und weiß, dass sich der Aufsteiger mit nur einem Sieg und sechs Punkten noch nicht in der neuen Liga festgesetzt hat, zwar drei neue Spieler verpflichtet hat, „aber am Spielsystem und am Auftreten hat sich bislang noch nichts geändert“. Im Pokal sei nun alles möglich, er wolle seine Spieler aber nicht verrückt machen, eher bremsen, „doch die Chance ins Finale einzuziehen, die ist da, die wollen wir nutzen.“

Halbfinale im Thüringenpokal nach Liga-Aus von Erfurt ausgelost