Schlotheim. Jugendfußball-Leistungszentrum Schlotheim startet nach zwei Monaten wieder mit dem Training.

„Es war ein unbeschreibliches Gefühl, endlich wieder auf dem Platz zu stehen. Man konnte den Jungs die Freude darüber richtig ansehen, dass sie endlich mal wieder vor den Ball treten dürfen.“ Die Begeisterung darüber war Sascha Reuter, Internatsleiter und Cheftrainer der U 17 vom Jugendfußball-Leistungszentrum (JFL) Schlotheim, klar anzumerken. Es waren lange zwei Monate ohne die Möglichkeit, den neuen Kunst- oder die Rasenplätze zu nutzen.

„Vor allem für die 15 ausländischen Spieler, die wegen der länderübergreifenden Reisebeschränkungen oder -verbote nicht mehr in ihre Heimatländer kamen. Sie wurden von uns mit Sondergenehmigung und unter Auflagen weiter im Internat betreut“, blickt Johannes Zachar, der Geschäftsführer des JFL, auf die schwierigen letzten Wochen.

„Die Nachricht der Landesregierung, dass die Kommunen die Sportplätze wieder freigeben dürfen, wirkte wie ein Befreiungsschlag. Danach stimmten wir uns mit der der Stadt Schlotheim ab, die von uns noch ein Hygienekonzept gefordert hat“, ergänzt Zachar.

Dieses wurde von der Geschäftsführung des Internats erstellt und schließlich von der Verwaltung genehmigt. So ging es am 19. Mai erstmals wieder auf die drei Plätze. „Die Jungs konnten es kaum abwarten, also entschieden wir uns, dass alle Teams zeitgleich starten“, sagt der Geschäftsführer. Mit sechs Übungsleitern ging es für alle Nachwuchsmannschaften auf je einer Spielhälfte wieder rund. Die Trainingseinheiten fanden zur gleichen Zeit auf drei verschiedenen Plätzen statt. Die U 17 war auf dem Kunstrasenplatz zugange, während die U 13 und U 15 abwechselnd auf dem Rasenplatz waren und die U 19 sowie die Torhüter samt der Trainer den Rasenplatz daneben nutzten.

Je nach Altersklasse ging es in kleinen Gruppen mit sechs bis maximal acht Aktiven mit dem Ball, aber ohne Körperkontakt zur Sache. „Sicherlich ist es nicht immer leicht auf den vorgegebenen Abstand zu achten, aber es gibt ja genug Trainingsformen, um verbotenen Zweikämpfen aus dem Weg zu gehen“, erläutert Reuter. Der Beschluss des Thüringer Fußballverbandes beschäftigt das Management. „Es ist klar, dass es eine sehr schwierige und noch nie da gewesene Situation für alle Beteiligten ist. Somit ist es schwer vorstellbar, dass der erste Beschluss, die Saison ab September im Nachwuchsbereich weiterzuspielen, auch so stattfinden wird“, sagt Zachar.

„Wir denken, dass die Saison abgebrochen wird und es im September mit der neuen Saison weitergehen sollte. Bei Abbruch sollte es jedoch keine Bestrafung geben für irgendwelche Teams. Mannschaften, die sich eine Spitzenposition erspielt haben, sollten mit der Möglichkeit aufzusteigen belohnt werden. Gleichzeitig sollte es keine Absteiger geben“, fordert Zachar eine sportlich faire und flexible Lösung.