Lübbecke. In der 2. Handball-Bundesliga unterliegt der ThSV Eisenach dem Aufstiegsaspiranten TuS Nettelstedt-Lübbecke mit 28:31 (13:17).

Die einen wollen hoch, die anderen die Klasse halten. Das war die Ausgangsposition gestern Abend in der Arena Lübbecke. Der hier beheimatete TuS N-Lübbecke befindet sich im Angriffsmodus auf die Aufstiegsplätze, die Eisenacher wollen punkten, um sich von den Abstiegsplätzen fern zu halten.

Die Ostwestfalen wurden ihrer Favoritenrolle letztendlich gerecht, auch wenn der Sieg im Finish nochmals auf wackligen Füßen stand. Mit einem 31:28 (17:13) untermauerte Nettelstedt seine Ambitionen. Spielentscheidend war letztlich die Phase zwischen der 22. und 39. Minute, als die Gastgeber vom 11:11 auf 23:14 davonzogen. Die folgende Aufholjagd der Thüringer blieb unbelohnt, immerhin verkürzten sie noch einmal bis auf zwei Tore.

Die Wartburgstädter mussten erneut auf Keeper Eichberger (Bandscheibenvorfall) verzichten, so dass Fehr an die Seite des zuletzt so starken Oldies Voncina rückte. Der 37-jährige Keeper stand sofort im Brennpunkt, parierte bis zur 6. Minute zwei Siebenmeter. Seine Vorderleute schlossen Tempogegenstöße resolut zum 1:4 (Potisk) ab. Snajder versenkte von der Siebenmeterlinie zum 1:5 (8.).

Die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. Die Eisenacher scheiterten nun, die Ostwestfalen schlossen ihrerseits konsequent zum 6:5 (13.) ab, nutzten dabei eine Überzahlphase.

Die Wartburgstädter hielten das Tempo hoch. Weyhrauch glich zum 8:8 aus (17.). Beim Stand von 9:8 (18.) übernahm Schneibel die Regieposition, Hideg rückte in den linken Rückraum. Doch jetzt glänzte der Oldie im Gastgeberkasten, der schon 38-jährige Rezar (acht Paraden bis zur Pause). Nach Snajders Gegenstoß zum 11:11 (22.) schien das Zielwasser der Eisenacher verbraucht. Zudem bekam Voncina die Würfe nicht mehr vor der Linie zu greifen. Nettelstedt zog davon, beim Halbzeitstand von 17:13 wurden die Seiten gewechselt.

Dann übernahm Potisk wieder die Regieposition. Doch die TuS-Abwehr um Bagaric riegelte mit viel körperlicher Präsenz ab. Die Hausherren spielten ihre Angriffszüge bis auf den Punkt. Die Eisenacher kassierten zwei Zeitstrafen – und der Aufstiegsaspirant zog vorentscheidend auf 21:13 (36.) davon.

Doch die Thüringer steckten, obwohl mehrfach in Unterzahl, den Kopf nicht in den Sand, verkürzten durch Tokic bis auf fünf Treffer (24:19,/46.), was Emir Kurtagic, den Nettelstedter Coach, zu einer Auszeit zwang. Beim 25:21 (50.) waren es nur noch vier, beim 29:26 (57.) nur drei und beim 30:28 (59.) gar nur zwei Treffer. Der Favorit wackelte, rettete sich aber ins Ziel.