Eisenach. Zweitligist ThSV trennt sich von Lübeck-Schwartau 30:30 (16:13). Ivan Snajder ist mit acht Toren wieder bester Werfer.

Einen Punkt verloren, einen Punkt gewonnen. Zwei Seelen wohnten nach dem Abpfiff eines gutklassigen und spannenden Spiels gestern Abend in der Eisenacher Handball-Brust. 30:30 hieß es am Ende gegen den VfL Lübeck-Schwartau, und die Waage hätte gut und gern auch nach der einen oder anderen Seite ausschlagen können.

„Kleinigkeiten“ hätten letztlich entschieden, gab Gästecoach Piotr Przybecki zu. Ein Satz, den Markus Murfuni bestätigte. In der Eisenacher Kabine raunten sie zwar ein „schade“, doch mindestens ebenso groß war nach einer nicht einfachen zweiten Hälfte die Freude über den gewonnenen Punkt.

Der ThSV führte lange, erst in der 48. Minute kam Lübeck beim 22:22 zum Ausgleich. In der umkämpften Schlussphase traf Eisenachs Kreisläufer Peter Walz eine halbe Minute vor dem Abpfiff zum 30:29. Der Kriminalkommissar aus dem Saarland setzte sich mit Kraft und Willen am Kreis durch und befreite Eisenach von der Sorge, am Ende mit leeren Händen dazustehen. Zwei Sekunden vor der Sirene hämmerte Lübecks Julius Andersson dann den Ball zum Endstand unter die Latte.

Eisenacher bestätigen Aufwärtstrend

Mit dem Punktgewinn – es war der fünfte aus den letzten vier Spielen – gegen den Tabellenvierten bestätigte Eisenach den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen. Die Thüringer begannen stark, drückten dem Spiel von Anfang an den Stempel auf. Basierend auf einer diszipliniert agierenden Abwehr inszenierten die Blau-Weißen ihr schnelles Konterspiel, das sie vom 0:1 (1.) zum 7:2 (12.) trug.

Die Gäste fanden zunächst kein Mittel gegen den Eisenacher Abwehrriegel, der auch ohne den verletzten Daniel Dicker (Sprunggelenk) hielt. Erst mit einem Doppelschlag in der 20. Minute kamen die Gäste zwischenzeitlich kurz heran (10:8) – auch, weil der ThSV bei drei Würfen ans Holz Pech hatte.

Doch Eisenach zog wieder davon, vor allem Ivan Snajder, seit Wochen in bemerkenswerter Form sprintete, wirbelte, warf und traf. Acht Tore, darunter drei Siebenmeter standen für ihn zu Buche.

Nach dem Wechsel schlug dann die Stunde von Gästekeeper Dennis Klockmann, der sich mit insgesamt 14 Paraden zum großen Rückhalt seiner Mannschaft aufschwang. Zu gleich erhöhte Lübeck das Tempo, während Eisenach seinem aufwendigen Spiel etwas Tribut zollen musste. Es spricht aber für das neue Selbstvertrauen und den Willen der Blau-Weißen, dass sie bis zum Schluss den Kopf oben behielten.

Eisenach: Voncina, Fehr; Volar, Iffert 1, Wöhler, Potisk 2, Hideg 5, Tokic 4, Obranovic, Schneibel 3, Walz 3, Snajder 8/3, Weyhrauch 3, Saul 1.
Sch.: Biehler/Schäfer; 7-m: 3/3:1/1; Zeitstrafen: 2:4 Minuten.