Eisenach. Wie die ThSV-Handballer beim 23:19 mit flexiblem Abwehrsystem und einem starken Torhüter den Zweitliga-Kontrahenten Hagen den Zahn zogen.

Rundum zufrieden war der Eisenacher Trainer Misha Kaufmann nach dem 23:19 (11:8) bei Eintracht Hagen – dem zweiten Saisonsieg im dritten Spiel der 2. Handball-Bundesliga für den ThSV.

„Unsere flexible Verteidigung, ob im 5:1, 4:2 oder 6:0, bildete den Grundstein. Unsere bewegliche 6:0-Abwehr hat die Gastgeber vor erhebliche Probleme gestellt“, konstatierte der Schweizer. Im Tor stand zudem ein überragender Erik Töper. Der 25-Jährige parierte an jenem Freitagabend sagenhafte 46 Prozent der Bälle. „Nach der guten Leistung beim Heimsieg über die Eulen Ludwigshafen bin ich wohl in Eisenach angekommen“, freute sich der Mann, der im Sommer von Absteiger Aue kam.

Als ThSV-Trainer Kaufmann den Erfolg in der Pressekonferenz erklärte, wurde es mucksmäuschenstill im vollbesetzten Saal in Hagen. „Der Mensch ist die zentrale Baustelle. Es geht um Raum, Zeit und Druck, um eine doppelte Überzahl zu schaffen, um Positionierung, um Passwege zustellen. Ich habe in Eisenach eine junge und lernwillige Mannschaft vorgefunden. Sie hat inzwischen verinnerlicht, mit Spaß und Leidenschaft zu verteidigen. Das alles wächst“, beschrieb es der Handballphilosoph anschaulich.

Eisenach zu abgezockt

Wie gut seine Schützlinge sind, zeigten sie bei seinem Sieg. Die geringe Gegentorezahl war ein deutlicher Beleg für die Thüringer Stärke. „Wer nur 19 Tore wirft, hat kaum die Chance zum Sieg“, erklärte Hagens Trainer Stefan Neff. Er bekannte, mit Eisenachs standardmäßiger 5:1-Abwehr gerechnet zu haben. Die Gäste aus Thüringen seien zu abgezockt gewesen, so Neff.

„Eine Partie, die von beiden Abwehrreihen mit zwei guten Torhütern geprägt wurde. Eisenachs Keeper war freilich einen Tick besser. Die Abwehr vor ihm hielt unseren starken Rückraum in Schach“, konstatierte Pavel Prokopec, Hagens Co-Trainer, der von 2008 bis 2010 einmal für Eisenach am Ball war. Nur zu Beginn und kurz nach der Pause durfte Hagen wirklich hoffen, sonst spielte der ThSV souverän seinen „Stiefel“ herunter. „Der Plan ist aufgegangen. Unsere kurzfristig besprochene 6:0-Abwehr war wohl der Schlüssel zum Erfolg. Malte Donker, Ivan Snajder und Peter Walz kochten größtenteils den Rückraum der Hausherren ab. Alle haben einen guten Job gemacht“, freute sich Keeper Töpfer.

Eisenach will nun kommenden Samstag (19.30 Uhr) daheim gegen die „Marmeladenstädter“ von Lübeck-Schwartau nachlegen. „Ich hoffe auf eine stimmungsvolle Kulisse“, sagte Manager René Witte.