Bad Langensalza. Beim Fußball-Verbandsligisten stand beim Neustart der Spaß im Mittelpunkt.

Als die Akteure von Fußball-Verbandsligist FSV Preußen Bad Langensalza sich nach dem Abschlusstraining vor dem Heimspiel gegen den SC Weimar an jenem Donnerstag, 12. März, voneinander verabschiedeten, konnte keiner ahnen, dass man sich erst nach 13 Wochen an gleicher Stelle wiedersehen würde. „Eine so lange Unterbrechung zwischen zwei Trainings- oder Spielterminen hat ja kein Spieler bislang erlebt. Nicht nach dem letzten Spieltag einer Saison und auch nicht in der Winterpause, wenn dann die Hallenturniere anstehen“, erklärte Preußen-Coach Thomas Wirth.

Die Pause für den Trainer war eine Woche kürzer. „In der ersten Juni-Woche war ich schon einmal in Bad Langensalza, als die Unterweisung des Hygienekonzeptes erfolgte“, berichtete er. Das schreibt im Groben vor, dass nur in Gruppen von maximal fünf Spielern plus ein Betreuer auf einem Viertel des Sportplatzes trainiert werden darf, maximal also 20 Akteure.

Gemeinschaftsräume im Stadion sind nicht freigegeben, Duschen und Umkleideräume dürfen nicht genutzt werden. Beim Training darf es keine Spielformen mit Zweikämpfen geben, es muss ohne Körperkontakt agiert werden. „Vom sportlichen Wert betrachtet, ist es eigentlich wenig sinnvoll. Aber darum geht es auch nicht. Die Jungs sollen sich wiedersehen und Spaß haben“, erläutert Wirth.

18 Spieler zum Auftakt

Jetzt war es um 19 Uhr auf dem Kunstrasenplatz soweit. Bis auf den im Urlaub weilenden Carsten Weis und die entschuldigten Sascha Reuter und Cacey Bönisch kamen 18 Spieler zum Auftakt. Und die Vorfreude und Ungeduld bei den Akteuren waren nach langen 91 Tagen groß, denn bereits zehn Minuten vor dem anvisierten Start waren alle Mann an Deck und scharrten mit den Hufen.

Der Cheftrainer begrüßte sein Team und stellte in einer kurzen Ansprache das Hygienekonzept des Vereins und die Vorgehensweise in den kommenden Wochen vor. Dann ließ Wirth die Spieler endlich wieder auf den Platz. Er verzichtete auf die obligatorischen Laufeinheiten, der Spaß stand eindeutig im Vordergrund.

Spaß mit Fußballtennis

Mittels Absperrgittern als Netz und bunten Trainingshütchen wurden auf jeder Spielhälfte je zwei Tennisplätze abgesteckt, dazu noch einer auf dem Nebenplatz. Während sich auf dem Hauptplatz je Fußball-Tennisfeld zwei Doppel gegenüberstanden (acht Teams mit zwei Kickern), duellierte sich auf dem Nebenspielfeld das verbliebene Doppel im „Eins gegen Eins“ über die als Netz genutzten Leichtathletik-Hürden. Vor dem Start der Fußballtennis-Einheit gab es zum Anschwitzen Direktpass-Zuspiele mit zwei Bällen pro Vierergruppe in jedem abgesteckten Feld.

Richtig gefordert waren die Thüringenliga-Kicker, als der Coach unterbrach und „diagonales Pass-Spiel“ anordnete. Da wurde es dann richtig lustig, als die Bälle kreuz und quer durch die Gegend flogen. Dann startete der Stationsbetrieb, und nach jeweils einer Viertelstunde wurden die Fußballtennis-Doppel beendet, die Sieger wechselten zur nächsten Station und zum nächsten Duell. Das passierte fünfmal, bis der Preußen-Coach nach 75 Minuten den Neustart seiner Jungs gegen 20.15 Uhr beendete.

Freiwilliges Training einmal die Woche

„So oder ähnlich wird es in den nächsten Wochen erstmal weitergehen. Einmal in der Woche werden wir das Training anbieten auf freiwilliger Basis“, erläuterte Wirth nach der ersten Einheit. Wann es dann wieder mit richtiger Vorbereitung los geht, hängt von den endgültigen Entscheidungen des Fußballverbandes und den weiteren Vorgaben durch die Behörden ab.

Ein personeller Höhepunkt war die Tatsache, das nach seinem Achillessehnenriss am 3. Januar beim Hallenturnier in Arnstadt Keeper Sebastian Arnold erstmals wieder dabei war. Der 38-jährige Torwart musste 160 Tage auf seine Rückkehr warten.