Schleiz. Aktuell ruht der Fußball in der Thüringenliga. Bewegung herrscht allerdings auf dem Transfermarkt, auch beim FSV Schleiz

Schleiz. Stillstand am Fasanengarten? Von wegen! Mit gleich vier neuen Spielern will der FSV Schleiz in die zweite Saisonhälfte starten - auch wenn deren Beginn noch nicht wirklich abzusehen ist.

Dennoch war der Verbandsliga-Neuling, der nach neun absolvierten Partien einen sehr guten dritten Platz einnimmt, auf dem Transfermarkt aktiv. Mit Nicky Eichelkraut (27 Jahre) und Sebastian Tens (30) wechseln zwei Akteure von der SpVgg Selbitz nach Schleiz. Beide genossen einst ihre fußballerische Ausbildung beim FSV, genau wie Robby Kögler (26), der zuletzt für den Sachsenligist SSV Markranstädt auflief.

„Die Vereinsphilosophie gibt es ein Stück weit vor, auf Spieler mit FSV-Vergangenheit zu setzen. Darum bestand der Kontakt zu Nicky, Robby und Sebastian schon länger. Wir hatten nicht unbedingt geplant, in Sachen Zugängen aktiv zu werden. Aber da die Möglichkeit bestand, haben wir sie genutzt und sind sehr glücklich darüber“, sagt FSV-Cheftrainer Roger Fritzsch.

Junioren-Bundesliga bei Erfurt und Jena

Tens, der bereits für den VfR Bad Lobenstein die Fußballschuhe schnürte, soll eine Position im zentralen Mittelfeld einnehmen. Eichelkraut trainiert bereits seit Sommer mit dem Schleizer Kader, bekam jetzt die Freigabe seines Ex-Vereins. Kögler, der in seiner Jugend bei Rot-Weiß Erfurt und FC Carl Zeiss Jena Junioren-Bundesliga spielte, soll als einziger Linksfuß im Team künftig Akzente setzen.

Und noch einen vierten Zugang vermeldet Trainer Fritzsch. Milan Mitrovic kommt vom FK Sloga Leskovac aus der vierten serbischen Liga. Der 21-Jährige hat bei einer Schleizer Firma eine Lehre begonnen und sich kurzerhand beim FSV angemeldet. „Er ist ein Offensivspieler, wir müssen aber erstmal schauen, ob seine Qualitäten für die 1. Mannschaft ausreichen“, sagt der Trainer.

Dass man in Schleiz fast ausschließlich auf Eigengewächse setzt, ist für den Trainer beinahe selbstverständlich: „Der FSV betreibt dies mit enormen Nachdruck. Wenn man bedenkt, dass außer Lukas Nietsch und jetzt Milan alle Spieler aus dem eigenen Nachwuchs stammen, ist das auf diesem Niveau einzigartig. Mit Leif Broßmann und Lukas Beyer befinden sich bereits zwei weitere Talente aus der A-Jugend auf dem Sprung. Beide kamen in der Verbandsliga zum Einsatz. Auf diese Philosophie darf die Vereinsführung extrem stolz sein.“

Keine Abgänge zu verzeichnen

Damit sei der Kader, der nach Ansicht von Fritzsch bereits vorher über „enormes Entwicklungspotenzial“ verfügte, nochmals stärker geworden. Abgänge gibt es aktuell keine, Paul Jung werde als Arzt im Uniklinikum Jena berufsbedingt etwas kürzer treten. Am Saisonziel, ein realistisches Maximum an Erfolgen einfahren zu können, halte man fest.

Da das Training auch in Schleiz zur Zeit komplett ruht, konnten sich die Neulinge ihren Mitspielern noch nicht persönlich vorstellen, wenngleich die drei „Rückkehrer“ keine Unbekannten im Team sind. Roger Fritzsch hofft auf Lockerungen im Februar, sodass Training unter Auflagen wieder möglich wird.