Düsseldorf. Die Olympischen Spiele in Tokio rücken näher. Mit der ersten digitalen Präsentation der Bekleidung für das Team Deutschland wird der Startschuss für die Endphase der Olympia- Vorbereitung gegeben. Das Outfit ist chic und funktional - und es gefällt den Athleten.

U21-Bundestrainer Stefan Kuntz ist von der Bekleidung des Teams Deutschland für die Olympischen Spiele in Tokio begeistert und berührt.

"Man sieht darin mit leichtem Übergewicht noch einigermaßen gut aus", sagte der ausgebuffte Ex-Fußballprofi bei der ersten digitalen Präsentation des Tokio-Outfits. "Man zieht die Sachen mit deutschem Adler und Olympischen Ringen an und bekommt eine Gänsehaut." Mit seinem U21-Team will Kuntz das Finale erreichen - und dann nicht wie 2016 bei den Spielen in Rio den Janeiro verlieren.

Bei der Vorstellung der vom Sportartikelhersteller Adidas designten Kollektion fehlte die Modenschau, die durch eine Vielfalt von Videos und Fotoshootings mit Olympia-Startern kompensiert wurden. Sprint-Ass Gina Lückenkemper und Zehnkämpfer Niklas Kaul, die Tennisspielerin Angelique Kerber, die Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig/Margareta Kozuch oder Handballer Patrick Wiencek zeigten den Tokio-Look für die Eröffnungsfeier am 23. Juli, die Siegerehrungen und die Freizeit im Olympischen Dorf.

"Einheit in Vielfalt" lautete das Motto für die Kollektionen mit Modefarben wie mintgrün oder leuchtend gelb und modern gestalteten Symbolen wie der deutschen Flagge oder dem Adler auf der Brust. "Die Bekleidung finde ich besser, schöner und bequemer als bei den Rio-Spielen 2016", meinte Para-Tischtennisspielerin Stephanie Grebe, die bei den Paralympics mit dem Ziel Gold an den Start geht. "Es war eine lange Durststrecke. Die Olympia-Kleidung gibt nun einen Extra-Push für Tokio", sagte Selin Oruz, Olympia-Dritte im Hockey von 2016, mit Bezug auf die Pandemie und die Verlegung der Spiele um ein Jahr.

Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, sieht die Olympia-Starter modisch, aber auch sportlich für die Sommerspiele und den Paralympics gerüstet. "Die Athleten und Trainer des Team D sind - gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie - ein Vorbild an Engagement, Motivation und Einsatzwillen für uns alle", sagte er. Bisher hätten sich 277 Sportler für Tokio qualifiziert. Insgesamt erwarte der DOSB, mit rund 400 Teilnehmern nach Japan zu reisen. Bei den Rio-Spielen gewann Deutschland 17 Gold-, 10 Silber- und 15 Bronzemedaillen.

Nach der Vorstellung der Olympia-Kleidung für repräsentative Zwecke werden angelehnt an das gezeigte Design die Sportfachverbände über die Wettkampfkleidung entscheiden. Spannend wird dabei sein, ob die deutschen Turnerinnen wie zuletzt bei den Europameisterschaften in Basel in Ganzkörperanzügen antreten werden, um auch in Tokio ein Zeichen gegen die Sexualisierung in ihrer Sportart zu setzen. "Es gibt Pläne und Gedanken der Turnerinnen, wie sie bezüglich der langen Anzüge weitermachen werden", sagte Turnerbund-Sprecher Torsten Hartmann. "Dies werden wir aber erst zu einem späteren Zeitpunkt verraten."

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