Gera. Beim 40. Fuchsberglauf konnte endlich wieder einmal die knapp zehn Kilometer lange Originalstrecke angegangen.

Der Fuchsberglauf hat runden Geburtstag. Bei der 40. Auflage war das Wetter so gut, dass endlich wieder einmal die knapp zehn Kilometer lange Originalstrecke angegangen werden konnte. 104 Läufer und fünf Walker nahmen das sehr anspruchsvolle Profil in Angriff. Bis 2008 wurde der Lauf des Lusaner SC 1980 noch in Debschwitz gestartet, dort Strecken über sieben und 14 km angeboten. Seitdem sind die Brüte und das dortige LSC-Vereinsheim Start und Ziel.

Herrschten im Vorjahr noch Temperaturen um den Gefrierpunkt, wurde diesmal bei zehn Grad und Sonnenschein gelaufen. „Die Bedingungen waren gut, wenngleich es am Rehteich eine größere schlammige Stelle gab. Unsere Siegerpokale kamen gut an. Schade, dass ein paar weniger Läufer als in den Jahren zuvor gekommen sind. Aber das lag wohl an der Grippewelle“, verriet Gesamtleiter Holger Gerold, der mit der Ehrennadel des Thüringer Leichtathletikverbands in Bronze ausgezeichnet wurde. Zum Jubiläumslauf hatten sich die Organisatoren etwas Besonderes einfallen lassen. Nicht nur, dass es für jeden Teilnehmer im Ziel eine Erinnerungsmedaille gab. Siegerpokal bei Männern und Frauen war diesmal angelehnt an den Laufnamen ein Fuchs auf einem Sockel.

Wie öfter in den letzten Jahren war der Fuchsberglauf sportlich fest in Plauener Hand. Die Vogtländer dominierten. Bei den Männern hatte Philipp Dressel-Putz die schnellsten Beine. Der 22-jährige Triathlet vom LATV Plauen siegte in 32:25 min und damit mit deutlichem Vorsprung. Im Geraer Laufcup ist der Vogtländer kein Unbekannter, siegte 2018 und 2019 schon beim Geraer Hofwiesenparklauf. Im Ziel war er ziemlich ausgepumpt. „Zwei Kilometer lang sind wir zu viert an der Spitze gelaufen. Am ersten Anstieg habe ich mich abgesetzt. Überhaupt habe ich immer versucht, an den steilen Stellen das Tempo anzuziehen“, verriet Philipp Dressel-Putz, der im letzten Jahr noch für Köln in der 1. Triathlon-Bundesliga am Start war und nun nach Berlin wechselt. Für den Plauener war es bereits der zweite Erfolg in diesem Jahr, nachdem er schon am ersten Januar-Wochenende den Neujahrsberglauf in Falkenstein für sich entschieden hatte.

Knapp zwei Minuten später überquerte Sebastian Seyfarth (1. SV Gera) die Ziellinie. Nach vielen Verletzungs- und Krankheitsproblemen 2019 geht es wieder aufwärts. „Ich bin zufrieden. Der letzte Anstieg vom Türkengrund hatte es aber nochmals in sich. Das war mächtig anstrengend“, freute sich der Zweitplatzierte, der nur noch dreimal in der Woche trainiert, die Umfänge nicht mehr so groß wie früher gestaltet. „Ich setzte jetzt mehr auf Regeneration. Das tut den Bändern und Sehnen gut“, meinte Sebastian Seyfarth, der Frank Wagner (Rennsteiglaufverein) auf den dritten Podestrang verwies.

Auf den Plätzen vier bis sechs folgten Toni Keller (Wettin), Ringo Straßburg (Auerbach) und der Neu-Zwötzener Thomas Strobel-Hildebrand. Mit der Veilchen-Fahne des FC Erzgebirge Aue lief der Luckaer Rene Leßmüller als Siebenter ins Ziel. „Ich komme zwar aus dem Altenburger Land, bin aber ein großer Fan der Auer. Ich mache viele Bergläufe mit, aber den heute habe ich vollkommen unterschätzt. Damit hatte ich in Gera nicht gerechnet“, äußerte sich der 49-Jährige ausgepumpt.

Schnellste Frau beim Fuchsberglauf war wieder einmal Jana Richter. Zum fünften Mal in Folge war die 42-Jährige vom LATV Plauen in Lusan nicht zu bezwingen. Total ausgepowert erreichte sie das Ziel. „Das war die anstrengendste Runde, die ich je gelaufen bin. Das hat reingehauen. Ich bin total knülle und freue mich jetzt auf den Siegerpokal. Ich habe den Fuchs vorher gesehen. Der ging mir dann während des Laufs nicht mehr aus dem Kopf“, erzählte die Vogtländerin, die in 40:42 min nur 14 Männern den Vortritt lassen musste. Rang zwei ging an ihre Vereinskollegin Heike Dressel-Putz vor Angela Müller vom RC Schloßbike Greiz. Hinter der Jenaerin Jana Seel war Nachwuchsläuferin Aliyah Trummer (LV Gera) schnellste Einheimische vor Lee-Ann Herrmann (TSV 1880 Zwötzen).