Aue. Die Bundesligaringer vom RSV Rotation Greiz gewinnen in Aue mit 16:10. Trainer Tino Hempel hat ein glückliches Händchen bei der Aufstellung.

Wie im Vorjahr konnte sich der RSV Rotation Greiz in der Ringer-Bundesliga beim FC Erzgebirge Aue durchsetzen. Die Greizer gewannen sechs der zehn Kämpfe und siegten vor der Auer Rekordkulisse von 620 Zuschauern, zu der die zahlreichen Greizer Anhänger einen wesentlichen Beitrag leisteten, mit 16:10 Punkten.

Die Greizer zementierten damit auch nach Beginn der Rückrunde ihre Anwartschaft auf den dritten Tabellenplatz, der bei Losglück die Teilnahme an der Endrunde zur Ermittlung des deutschen Mannschaftsmeisters ermöglicht. Es war ein Kampf auf Augenhöhe, die Greizer gingen nach langem Rückstand im vorletzten Kampf in Führung, als der moldawische Auswahlringer Igor Besleaga (75 kg/g) den Ungarn Kristian Jäger mit 4:1 bezwingen konnte.

Im Abschlusskampf war es keine Überraschung, dass Daniel Sartakov (75 kg/f) den 18-jährigen Jakob Barth schon nach vier Minuten mit 15:0 besiegen und so für sein Team noch einen sicheren 16:10-Sieg herausholen konnte.

Siege für die Greizer verbuchten in der schwersten Gewichtsklasse Mogomedgadji Nurov, der den 24 kg schwereren Routinier Nico Schmidt mit 9:0 bezwang, die polnischen Griechisch-römisch-Spezialisten Dawid Karecinski (66 kg), Mateusz Wolny (80 kg) und Freistilringer Martin Obst (86 kg).

Der Greizer Trainer Tino Hempel, der in Aue wieder einmal von Swen Lieberamm unterstützt wurde, hatte beim Aufstellen der Mannschaft ein glückliches Händchen. Der von der Militär-WM zurückgekehrte Karecinski startete gegenüber dem Vorjahr zwei Gewichtsklassen tiefer und bezwang Philipp Herzog schon nach zwei Minuten mit 15:0. Wolny konnte durch seine Stärken im Bodenkampf Francis Weinhold mit 3:1 bezwingen. Obst traf auf seinen alten Rivalen Franco Büttner aus Luckenwalde, gegen den er im Vorjahr einige Schwierigkeiten gehabt hatte. Diesmal dominierte der Berliner eindeutig, sein 5:1 Sieg hätte sogar noch deutlicher ausfallen können.

Nicht unwesentlichen Anteil am Greizer Sieg hatten auch die unterlegenen Sportler, von denen keiner die Höchstpunktzahl 4 abgab. Rasul Galamatov (61 kg/f) traf auf einen der überragenden Freistilringer der Staffel, den Russen Said Gazimagomedov, der in dieser Saison wieder die Bestenliste anführt. Der Greizer geriet zwar am Ende etwas ins Schwimmen, unterlag aber nur 1:14. Thomas Leffler (98 kg/g) hatte es, eine Gewichtsklasse höher kämpfend, sehr schwer gegen Routinier Rolf Linke, gab sich aber nur mit 1:6 geschlagen.

Nach seinem Superkampf in Nürnberg traf Vladimir Gotisan (72 kg/f) auf den polnischen EM-Fünften Krzystof Bienkowski. Der Greizer spekulierte mit defensiver Kampfweise auf eine knappe Niederlage, musste aber kurz vor Schluss noch das 0:8 hinnehmen.

Die Greizer Anhänger feierten ihre Mannschaft enthusiastisch. Auch RSV-Präsident Thomas Fähndrich war vom Rückrundenbeginn begeistert: „Alle Sportler haben stark gekämpft. Wenn wir die Endrunde nicht erreichen, haben wir nur noch drei Heimkämpfe in Greiz. Da werden wir alles tun um unsere Zuschauer zu begeistern.“