Bad Langensalza. Die Handballerinnen vom Thüringer HC wollen mit einem Sieg gegen den derzeitigen Tabellenersten SG Bietigheim den Titelkampf in der Bundesliga offen halten. Die Salza-Halle ist ausverkauft.

Es ist das vorgezogene Finale um die Meisterschaft in der Handball-Bundesliga. Wenn der Thüringer HC als Tabellenzweiter den Spitzenreiter SG Bietigheim empfängt, treffen die mit Abstand besten Mannschaften der Liga aufeinander.

Das Duell elektrisiert die Massen. Seit Tagen ist das Spiel am morgigen Samstag (18 Uhr) in der Salza-Halle in Bad Langensalza ausverkauft.

Die Lage

Bietigheim rangiert mit 38:0 Punkten und dem um 13 Treffer besseren Torverhältnis vor dem amtierenden Meister Thüringer HC, der nur im Falle eines Sieges noch Chancen auf den achten Titel der Vereinsgeschichte hat.

Gewinnt der THC, entscheidet sich in den restlichen sechs Spielen, wer den Titel holt. Im Falle einer Niederlage oder eines Remis ist Bietigheim kaum einzuholen.

Das Hinspiel

Am 22. Januar hat der Thüringer HC in Ludwigsburg gegen Bietigheim trotz einer 10:3-Führung in der 21. Minute mit 24:27 verloren und musste damals durch die nach wie vor einzige Saisonniederlage die Tabellenführung abgeben.

Die THC-Frauen traten aber nicht in Bestbesetzung an. Unter anderem fehlte Kapitänin Iveta Luzumova, die nach ihrer Rückkehr mit bislang 122 Toren in 14 Spielen auf Rang zwei der Torjägerliste geklettert ist.

Die Halle

Am 3. September 2005 bestritt der Thüringer HC gegen Borussia Dortmund (31:20) das erste Bundesliga-Spiel in der Salza-Halle. Nun wird am Samstag das vorerst letzte Duell angepfiffen. Danach rollen die Bagger.

Die Spielstätte, zugleich Heimat anderer Vereine und des Schulsports, wird bis Sommer 2020 saniert. Die derzeit 1100 Zuschauer fassende Halle wird zugleich um 700 Plätze erweitert. „Nach dem Umbau kehren wir definitiv nach Bad Langensalza zurück“, sagte THC-Gesellschafter Helmut Peter.

Die übrigen Saison-Heimspiele werden in Nordhausen ausgetragen. Kommendes Spieljahr weicht die Mannschaft in die Erfurter Riethhalle aus.

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Die Gastgeberinnen

Der Thüringer HC hat sich von der Niederlage im Hinspiel nicht beeindrucken lassen. Seit sieben Bundesligaspielen ist die Mannschaft um Trainer Herbert Müller unbesiegt, zuletzt gelang ein klares 34:19 in Neckarsulm.

Viel wird davon abhängen, ob die in dieser Saison nicht immer sattelfeste THC-Abwehr dem Druck des Gegners standhalten wird. „Das wird der Schlüssel zum Erfolg. Abwehr ist etwas für Könner, Tore für die Fans“, sagt Müller.

Seine Mannschaft ist seit fast zwei Jahren in eigener Halle unbezwungen. Die letzte Heimniederlage – ein deutliches 22:33 – gab es übrigens am 20. Mai 2017. Der Gegner damals: die SG Bietigheim.

Der Gegner

Bietigheim, in der Saison 2016/2017 schon einmal ungeschlagen Meister geworden und mit Ex-THC-Torhüterin Dinah Eckerle im Aufgebot, spielt eine unglaublich starke Saison.

Zuletzt wurde der Tabellensechste Buxtehuder SV mit 40:22 aus der Halle gefegt. Entsprechend groß ist beim Gegner der Optimismus.

„Wir sind sehr heiß und gehen mit guter Laune und viel Selbstbewusstsein ins Spiel“ sagte Rückraumwerferin Karolina Kudlacz-Gloc an.

Auch Trainer Martin Albertsen gab eine deutliche Zielstellung für die Begegnung aus: „Wir wollen zeigen, dass wir die beste Mannschaft in Deutschland sind.“ Der Spitzenreiter reist mit 100 Fans im Schlepptau nach Bad Langensalza.

Die Favoritenrolle

Der Thüringer HC sieht sich unter Druck: „Wir müssen gewinnen, Bietigheim kann locker aufspielen“, sagt THC-Trainer Müller.

Seine jungen Spielerinnen wie Emily Bölk (20) oder Alicia Stolle (22) stehen zum ersten Mal in solch wichtigen Spiel. „Dass sie Talente sind, das wissen wir. Jetzt müssen sie zeigen, dass sie Typen sind. Dann gewinnst du auch solch ein Spiel“, sagt Müller.

Die Schiedsrichter

Für das Bundesliga-Spitzenspiel der Frauen ist eines der besten deutschen Schiedsrichter-Gespanne angesetzt. Lars Geipel (44/Steuden) und Marcus Helbig (47/Landsberg) leiten das Top-Duell.

Beide wurden 2012 als Schiedsrichter des Jahres ausgezeichnet, amtierten unter anderem 2017 im WM-Halbfinale der Männer zwischen Frankreich und Slowenien.

Thüringer HC – Bietigheim (Samstag 18 Uhr): Livestream im Internet unter: www.sportdeutschland.tv