Bad Langensalza. Die Handball-Damen vom Thüringer Handballclub haben das Topspiel gegen die SG BBM Bietigheim knapp mit 24:23 (11:8) gewonnen und damit ihre Chance auf die Meisterschaft gewahrt.

Handball-Meister Thüringer HC hat sich im Kampf um den Meistertitel zurückgemeldet. Mit dem 24:23 (11:8) gegen die SG Bietigheim fügte der Titelverteidiger dem Tabellenführer die erste Saisonniederlage zu und geht nun ebenso mit 38:2 Punkten in den Ligaendspurt.

„Dieser Sieg war so wichtig. Damit bleibt es spannend. Wir haben mit Herz und Emotionen gespielt und bis zum Umfallen gekämpft. Deshalb war der Erfolg auch verdient“, sagte THC-Cheftrainer Herbert Müller. Seine Mannschaft ist damit in eigener Halle seit Mai 2017 ungeschlagen.

Für die 1100 Fans in der ausverkauften Salza-Halle war es gleichzeitig ein vorübergehender Abschied. Weil die Arena nun für 13 Millionen Euro umgebaut und saniert wird, bestreitet der Thüringer HC die restlichen drei Heimpartien in Nordhausen und spielt in der kommenden Saison in Erfurt. „Einen besseren Abschied hätten wir nicht haben können“, sagte der THC-Trainer.

Beide Mannschaften lieferten sich eine Abwehrschlacht, bei der die Torhüterinnen im Blickpunkt standen. Ann-Cathrin Giegerich hielt den Thüringer HC allein in der ersten Halbzeit mit sieben gehaltenen Bällen auf Kurs. Auf der anderen Seite überzeugte Ex-THC-Torhüterin Dinah Eckerle in Halbzeit eins mit fünf abgewehrten Würfen, wobei den THC-Frauen dennoch bis zur Pause drei Tore mehr gelangen.

Entscheidend für die knappe Führung war die Tatsache, dass die THC-Deckung unermüdlich rackerte und Bietigheim zu Fehlern zwang. Damit setzte die Mannschaft genau jene Vorgabe um, die Trainer Herbert Müller von seinen Spielerinnen verlangte. Solch eine Situation nutzte zum Beispiel Josephine Huber, die einen Tempogegenstoß zum 11:7 verwandelte.

Im Gegensatz zum Hinspiel (24:27), als kurz nach der Pause der knappe Vorsprung schnell verloren ging, behauptete der THC beim 15:12 durch Jovana Sazdovska zunächst die Führung. Bietigheim aber schlug zurück (15:15/42.). Die zur Pause ins THC-Tor gerückte Jana Krause gab der Mannschaft aber wichtigen Halt und auch in der entscheidenden Phase behielten die Gastgeberinnen immer den Kopf oben.

In der dramatischen Schlussphase erzielte Bietigheim zwar den Ausgleich (22:22/56.), aber der Thüringer HC antwortete mit zwei Toren durch Jovana Sazdovska (24:22/58.). Maura Visser verkürzte für den Spitzenreiter, bevor ein weiterer Angriff des Gegners wegen eines technischen Fehlers in der Abwehr hängen blieb und der Thüringer HC die restlichen sechs Sekunden souverän herunterspielte.

Mit dem um elf Treffern besseren Torverhältnis geht Bietigheim nun in den Ligaendspurt mit sechs verbleibenden Spielen. Schon am kommenden Freitag ist der Thüringer HC beim Tabellenfünften Borussia Dortmund gefordert. „Das wird gleich die nächste schwere Aufgabe“, sagte THC-Trainer Müller warnend.