Erfurt. Handballerin Nadja Månsson trifft diesen Freitag mit Borussia Dortmund auf ihren Ex-Verein Thüringer HC. Nach dieser Saison verlässt sie die Bundesliga.

Liebend gerne würde Nadja Månsson (30) auf dem Parkett stehen. Aber in der Not hat die Handballerin doch noch einen positiven Aspekt ihrer Zwangspause gefunden. „Ich freue mich auf das Wiedersehen. Jetzt habe ich ausgiebig Zeit, um zu quatschen“, sagte die verletzte Ex-Nationalspielerin von Borussia Dortmund vor dem heutigen Duell gegen den Thüringer HC, wo Månsson von 2010 bis 2015 unter ihrem Mädchennamen Nadgornaja zu den Säulen der Mannschaft zählte.

Im Februar hatte sich die Rückraumspielerin beim Gastspiel in Halle-Neustadt die linke Schulter ausgekugelt und musste operiert werden. Da die Heilung einer solchen Verletzung im Normalfall sechs Monate dauert, dürfte Månsson wohl nicht mehr für Dortmund in der Bundesliga auflaufen. Vor wenigen Tagen gab sie bekannt, dass sie nach der Saison ihrem schwedischen Mann Anton in dessen Heimat folgen wird.

Der Kreisläufer vom Bundesligisten GWD Minden wechselt zum aktuellen Zweitliga-Tabellenführer OV Helsingborg. „Wie es bei mir weitergeht, ob ich weiter Handball spiele, das steht noch nicht fest“, sagte Månsson, die in den vergangenen Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Ihr großes Glück ist inzwischen Sohn Matti (2). Mit dem Thüringer HC feierte sie einst fünf Meisterschaften und zwei Pokalsiege. „Der Kontakt ist nie abgebrochen“, sagt die 1,86 Meter große Rechtshänderin, die beim heutigen Wiedersehen ihren Ex-Verein als Favoriten betrachtet. „Im Hinspiel haben wir beim 23:24 auf Augenhöhe gespielt. Aber wir haben einige Verletzungssorgen. Ich glaube nicht, dass der Thüringer HC und Bietigheim im Titelkampf noch Punkte lassen werden.“

Im Januar trafen beide Mannschaften bereits ein zweites Mal aufeinander, als der THC im Pokal-Viertelfinale mit 24:19 gewann.

Dass zwei Punkte nicht im Vorbeigehen zu holen sind, musste der amtierende Meister in der vergangenen Saison erfahren. Als der Thüringer HC bereits als Titelträger feststand und alle Spannung abgefallen war, verlor man gegen den Bundesligisten um Ex-Nationaltorhüterin Clara Woltering und der einstigen THC-Außenspielerin Svenja Huber klar mit 31:38. „Das hatte man beim THC sicher nicht so erwartet. Aber es waren auch andere Vorzeichen. Jetzt geht es schließlich um den Titel“, sagte Månsson.

Dortmund – Thüringer HC, Freitag, 20 Uhr, live bei sportdeutschland.tv

THC holt Linkshänderin aus Spanien

Der Thüringer HC hat mit der Verpflichtung der spanischen Nationalspielerin Almudena Rodriguez (25) seine Personalplanung für die kommende Bundesliga-Spielserie abgeschlossen. Die Rückraumspielerin vom rumänischen Erstligisten CS Gloria Bistrita unterzeichnete für zunächst ein Jahr. „Ich habe den THC gewählt, weil ich hier eine große Chance sehe, in der Champions League zu spielen, was für mich die Erfüllung eines Traums bedeutet“, sagte die Linkshänderin.