Axel Lukacsek über den Erfolg für den Thüringer HC.

In den Bundesliga-Heimspielen seit zwei Jahren ungeschlagen, die Rückrunde ohne Niederlage absolviert, die Torschützen-Königin der Liga spielt in den eigenen Reihen, im DHB-Pokal den Meister Bietigheim niedergerungen. Es klingt nach einer beeindruckenden Bilanz, die den Handball-Frauen des Thüringer HC gelungen ist. Tatsächlich ist es auch eine. Selbst ohne den achten Meistertitel. Wer in der Bundesliga nur ein Auswärtsspiel mit drei Toren Unterschied verliert, hat nicht viel falsch gemacht. Das dramatische Pokalfinale lieferte gleich noch den Beweis hinterher.

Beeindruckend ist jener Erfolg aber vor allem aus einem anderen Grund. Dass der kleine Verein aus Thüringen seit nunmehr acht Jahren zur nationalen Spitze des Frauen-Handballs zählt und in der Champions League einmal mehr den Sprung unter die besten zwölf Vereine Europas geschafft hat, ist eine echte Erfolgsgeschichte.

Dabei ist das keine Selbstverständlichkeit. Als Herbert Müller einst den Thüringer HC sportlich neu aufstellte, giftete die Konkurrenz und beschwor den baldigen Niedergang. Der Etat war stets gesichert. Allerdings hat er sich seitdem kaum erhöht.

Wenn nun die Spielstätte in Bad Langensalza umgebaut wird, muss der Verein einen weiteren Kraftakt meistern. Der vorübergehende Umzug nach Erfurt ist nicht im Vorbeigehen zu stemmen. Er bietet jedoch auch die Gelegenheit, neue Fans zu begeistern. So könnte es gut sein, dass der Thüringer HC der Erfolgsgeschichte noch ein paar Kapitel hinzufügt.